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Klettern trotz Handicap

Bevor ich dir von meinen Erfahrungen übers Klettern berichte möchte ich hier einen Film vorstellen. Ein Film mit Anna-Lena, meiner Trainerin, die diese Kletter-Gruppe für Menschen mit Behinderung  ins Leben gerufen hat.

Es ist unglaublich was trotz Beeinträchtigung in der Bewegung noch möglich ist.

„hoch hinaus“ heißt die inklusive Klettergruppe der DAV-Sektion Wiesbaden. Menschen mit Behinderung erleben die positiven Auswirkungen des Kletterns auf Körper und Psyche. Es stärkt die Muskeln, verbessert Koordination, Gleichgewichtssinn und fördert das Selbstbewusstsein.“

Wie ich das Klettern empfinde, wie sich möglicherweise Bewegungsabläufe verändern, all das werde ich demnächst hier berichten!

Das Leben bleibt spannend 🙂

MySkate

In der Reha letztes Jahr kamen Vertreter von einem Sanitätshaus vorbei und die hatten so ein kleines Teil dabei, was vor den Rolli geschnallt wurde und damit konnte man sich mittels Akku fortbewegen.

Ich hatte das leider nicht ausprobiert, habe mir aber sagen lassen, dass es wohl der Hammer sein soll. Nun gut, von der Reha zurück bin ich mit einem Freund zu rehability nach Frankfurt und habe das schnittige Teilchen ausprobiert. Ja, es ist der Hammer. Man bekommt sofort das Gefühl „das möchte ich auch haben“. Als ich aber den Preis sah wurde mir etwas schwindelig und ich beschloss, einen guten Freund von rehability in Heidelberg zu kontaktieren und erkundigte mich, ob die Krankenkasse sich daran beteiligen würde. Das war damals nicht wirklich klar, weil es noch keine Heilmittelnummer gab und ohne die heißt es erstmal: versuchen und Antrag stellen.

Antrag stellen bei der Krankenkasse

Ich habe dann einen Antrag gestellt „zur Teilhabe am Leben“ und bekam einige Tage später einen Anruf von der Krankenkasse. Weil der MySkate (damals hieß er noch MySlave) zu teuer ist hat mir die Krankenkasse stattdessen einen Elektrorollstuhl als Alternative angeboten, die von der Kasse übernommen werden würde.

Ich stellte dann am Telefon die Frage, wie ich einen Elektrorollstuhl alleine in mein Auto bekommen soll. Der Sinn und Zweck des MySkate ist doch, dass er leicht und allein bewegbar ist. Das Gespräch war sehr nett und angenehm und mir wurde dann der Vorschlag unterbreitet, den Differenzbetrag selbst zu zahlen.

Heilmittelverordnung mit Nummer für den MySkate

Das habe ich gemacht und bekam meinen eigenen MySkate. Seit Februar 2019 hat dieses Zuggerät eine Heilmittelverordnungsnummer und wird von den Krankenkassen finanziert. Welche sonstigen Bedingungen man erfüllen muss für eine Kostenübernahme, das weiß ich nicht. Hier könnt ihr euch aber beraten lassen (bitte auf das Bild klicken):

 

 

 

 

Der Zusammenbau/Anbau an den Rollstuhl ist sehr einfach. Großer Nachteil (für mich) für den MySkate ist die Tatsache, dass das kleine Rad schnell durchdreht, wenn man eine Steigung hochfährt. Ich bin damit nie aus der Tiefgarage hochgekommen, weil das kleine Rad, selbst in höchster Akku-Stufe das nicht geschafft hat. Nichtsdestotrotz ist der MySkate eine riesen Erleichterung, wenn man länger unterwegs ist. Zum Beispiel bei einer Städtetour oder im Zoo oder am Rhein entlang auf dem Radweg. Jetzt kommen noch zwei Filmchen für euch und wenn ihr einen MySkate beantragt, dann wünsche ich euch ganz viel Glück, dass ihr den genehmigt bekommt.

Es bleibt wie immer alles spannend und das ist auch gut so! 🙂


genug Pause gemacht

Ich muss sagen, es waren zwei Kommentare, die mich gerade motivieren, wieder meine Gedanken niederzuschreiben. Das war echt eine lange Schreibpause, aber ich muss auch dazusagen: sie tat verdammt gut. Ich habe mich nicht täglich damit beschäftigt, über was der nächste Artikel handeln könnte. Ich habe mich nicht täglich mit der MS beschäftigt, was ich leider tat, als ich noch aktiv in meinem Blog geschrieben habe.

Jetzt haben sich im Laufe der letzten Monate soviel Themen angehäuft, dass ich nicht wirklich darüber nachdenken muss, über was ich schreibe.

Wie kann das sein?

Ganz einfach: ich habe in den letzten Monaten soviel erlebt, dass jetzt zu Papier gebracht wird.

Nach der Reha 2018 war ich ein dreiviertel Jahr zuhause und konnte nun mal so richtig darüber nachdenken, wie ich mir mein Leben vorstelle. Der wichtigste Mensch in meinem Leben war weg, ich brauchte einen neuen Job und das Laufen und mein Gleichgewichtssinn wurden weiterhin schlechter. Irgendwie waren das keine guten Voraussetzungen, um voller Motivation und Energie die nächsten Schritte zu planen. Aber aufgeben ist keine Option! Ich habe mich wieder mehr mit Meditation beschäftigt, habe angefangen klettern zu gehen in einer Klettergruppe für Menschen mit Behinderung (darüber berichte ich noch separat), habe mich noch mehr über die kleinsten Dinge im Leben gefreut und am Ende kam alles zu mir.

Ich glaube mittlerweile, dass man unbewusst Dinge beeinflussen kann, wenn man sich selbst mehr zutraut, über seinen Schatten springt, auch mal seine Komfortzonen verlässt, sich freut, lächelt (ja auch, an einem schlechten Tag) und eine positive Einstellung pflegt.

Wenn man aufmerksam durchs Leben geht, eher gibt als das man nimmt. Ich habe in dieser „Auszeit“ anderen geholfen oder sie unterstützt. Ob das die Erstellung einer Internetseite war oder bei den Bewerbungsfotos oder beim PC reparieren oder oder oder. Diese Menschen/Freunde waren glücklich, ich war glücklich und mein Karma hat wieder Punkte bekommen 😉

In meinem nächsten Beitrag geht es um den MySkate, freut euch, das ist ein sehr schnittiges Teilchen 🙂

sie ist wieder da, aber noch ganz leise

Hallo meine lieben Leser,

es ist schon lange her, dass ich meinen letzten Artikel schrieb. Ich brauchte diese Schreibpause, ich brauchte es, mich nicht täglich mit meinem Blog und meiner MS zu beschäftigen (das tat ich nämlich) und damit erging es mir sehr gut. Egal wo ich war, wo ich saß oder rumfuhr, überall überlegte ich mir worüber ich meinen nächsten Artikel schreibe. Nachdem ich von der Reha zurückkam wurde mir bewusst, ich sollte pausieren.

Heute hatte ich einen wunderschönen Ausflug mit einer sehr guten Freundin auf unseren Gespannen unternommen. Helga, so heißt sie, meinte am späten nachmittag „schreib doch mal wieder, das fehlt irgendwie“.

Ich schreib jetzt aber nix 😉 Ich stell hier das kleine Filmchen rein von heute. Ich als langjährige Endurofahrerin habe dafür eine Alternative gefunden und das ist das Gespannfahren, denn Solo-Motorrad kann ich nicht mehr fahren. Daran hindern mich mein schlechter Gleichgewichtssinn, mein linkes Bein und meine beiden Füße.

Also irgendwie bin ich wieder da und ihr bekommt wieder Infos und Erlebnisse von mir. Ich freue mich irgendwie schon, aber ich möchte es gern beibehalten, dass ich nicht mehr so sehr aktiv bin im Blog, aber doch wieder da bin.

Ich schicke euch allen schöne Grüße 🙂

Reha adé

So nun bin ich schon wieder fast zwei Wochen zuhause nach sehs Wochen Reha. Ich bin noch ganz leer, um über all meine Eindrücke schreiben zu können, weil ich immer noch dabei bin wieder im „normalen“ Leben anzukommen. Ich glaube das wird noch etwas dauern, das berichten mir auch meine Mitstreiter, die jetzt oder schon länger wieder zuhause sind.

Zuhause erwartet hatte mich täglicher Telefonstress, weil fast drei Monate kein Geld aufs Konto kam. Ich sollte nahtlos mit der Krankengymnastik weitermachen, meine ersten Termine sind Mitte Juni bei meiner bisherigen Praxis, vielleicht finde ich noch eine andere. Aber so langsam wird das wilde Gewässer ruhiger. Das Geld kommt pö a pö, ich kann wieder durchschlafen, ich mache mir Gedanken, was ich alles rückwirkend von meiner allerersten Reha schreiben möchte. Das Duracell-Häschen Dany bekommt langsam wieder Batterie nach all dem Stress der letzten zwei Wochen.

Stress bei MS

Was die MS sehr gern mag, damit sie wie bekloppt nerven kann, das ist Stress. Egal ob der privat, beruflich oder sonstwie ist. Mit dem Stress direkt als ich nach Hause kam waren alle Reha-Erfolge wie weggeblasen und ich hatte zeitweise das Gefühl mir geht es schlechter als vor der Reha. Da es sich langsam beruhigt wird es auch wieder besser. Ich bin heute eine längere Strecke gelaufen, fahre die nächsten Tage mit meinem Motorrad-Gespann und schlaf gleich viel besser.

Meine Reha

Ganz kurz und zusammenfassend kann ich vorab sagen: diese Reha im Quellenhof in Bad Wildbad war genau das Richtige für mich. Ich bin sehr froh, dass ich das gemacht habe und auch soviel Sachen mit nach Hause genommen habe und das hier weiter fortführe (natürlich in geringerem Maße als dort vor Ort). Ich werde demnächst mehr von meiner allerersten Reha (nach mehr als 25 Jahren MS) berichten.

Ich habe viel über mein Leben und mich nachgedacht (ich hatte ja auch sechs Wochen Zeit) und ich weiß ich muss einiges ändern und anders machen. Mehr an mich denken, an mich und meine Gesundheit. Das vergesse ich oft und gehe immer wieder über meine Grenzen. Ein kleines Rädchen anders drehen wird schon vieles bewirken. Und eines weiß ich auch: sechs Wochen musste ich mich nicht um kochen von Essen, Kaffee oder Eiern kümmern. Ich habe es zum Glück auch nicht verlernt: bei mir gibt es immer noch das perfekte Frühstücksei 😉

 

Der eigene Feind

Die Sendung Xenius auf Arte hat seit gestern eine neue Folge in der Mediathek. Das Thema ist Autoimmunerkrankungen. Mit dabei natürlich nicht zu vergessen die Multiple Sklerose.

Die Sendung ist sehr kurzweilig und informativ und endlich wird auch mal über Stress und Umwelteinflüsse gesprochen. Ich finde diese Xenius-Folge sehr gelungen, auch wenn die ein oder andere Frage offen bleibt. Als ich vor einigen wenigen Jahren für dieses Format Xenius gearbeitet hatte, produzierten wir eine Sendung zum Thema Multiple Sklerose. Diese Sendung könnt ihr in meiner rechten Menüleiste finden, am Smartphone müsst ihr ein bisschen scrollen.

Hilfe! MS Muskelschwund?

Bei Facebook las ich heute in einer Gruppe, dass es immer noch genug Menschen gibt, die denken MS sei Muskelschwund. Es kann nie genug Aufklärung geben, vor allem bei MS und auch mit all den unsichtbaren Symptomen, die keiner versteht, der nicht informiert ist.

Autoimmunerkrankungen – Der eigene Feind

Was sagt ihr zu der Sendung? Ist sie gelungen?

mit dem Rolli in die Bahn

Heute war es nun soweit und es gab unser nächstes Projekt „mit dem Rolli in die Bahn“. Das ist von Zug zu Zug sehr unterschiedlich, da die Einstiegsmöglichkeiten sehr verschieden sein können. Von der Höhe, von den Zwischenräumen beim Einstieg oder von der Bahnsteigkante.

Heute hatten wir die Haltestelle vorm Quellenhof und den Bahnhof Bad Wildbad als Übungsstätte.

Im ersten Moment bekommt man leichtes Herzflattern, weil zwischen ausgeklappter „Rampe“ und dem Wagon ein etwas breiterer Spalt ist über den man drüber muss. Die kleinen Räder bleiben gern in solchen Zwischenräumen stecken.

Erstmal wurde die Angst davor mit Worten genommen und das Ganze einfach geübt und plötzlich wurde aus Flattern Freude und Stolz. Ich will hier gar nicht weiter viele Worte verlieren. Ich finde, ihr habt das Alle ganz wunderbar gemacht und ich hab übrigens, wenn ich übend und kippelnd (kippeln heißt, die beiden kleinen Vorderräder in die Luft halten und nur mit den großen Rädern rollen) in Zugwagons einsteige auch immer Herzrasen, weil ich nie weiß, ob es funktioniert. Zum Glück fahre ich wenig Zug 😉

Ist man dann endlich im Zug ist es sehr wichtig, dass man quer zur Fahrtrichtung steht und gleich beide Bremsen festmacht. Wenn der Zug bremst oder Fahrt aufnimmt ist bei einer Parkposition in Fahrtrichtung bzw. entgegen der Fahrtrichtung die Gefahr recht groß, dass sich der Rolli trotz Bremse bewegt.

Einfach ausprobieren und üben, das nimmt ungemein die Angst vor solchen Situationen. Und wenn man sich ganz unsicher und vielleicht allein unterwegs ist, dann immer um Hilfe fragen. Hilfe annehmen musste ich auch lernen und wenn der Eine nicht helfen will oder kann, dann macht es der Nächste 😀

Profiseiltanz

Jetzt hab ich den Dreh auf dem Seil raus und zack bin ich Profi und springe sogar über ein Hindernis und lande wieder auf dem Seil 😉

Was ich wohl bin, wenn ich den vierten Stern auch noch habe?

Auch wenn ich es endlich schaffe ohne Absturz übers Seil zu kommen so ist es doch mit dem Gleichgewicht einfacher mit der Wii als im wahren Leben. Aber um sich in der Welt draußen balancierter bewegen zu können, sind die Trockenübungen mit der Wii eine feine Sache. Bei Aktiv mit MS habe ich dazu folgendes gefunden:

Mit Wii das Gleichgewicht trainieren

[…] kanadische Wissenschaftler jedoch nachgewiesen, dass regelmäßiges Spielen mit der Videospielkonsole Wii Fit Plus das Gleichgewicht von MS-Betroffenen verbessern kann. Erin B. Korsbrek von der Universität Calgary und Kollegen hatten dafür 18 Studienteilnehmer mit MS sechs Wochen lang dreimal wöchentlich jeweils 20 bis 30 Minuten ein Gleichgewichtsspiel mit der Spielkonsole absolvieren lassen.

Nach den sechs Wochen hatte sich das Gleichgewicht der Teilnehmer deutlich gegenüber vorher und gegenüber einer sechswöchigen Phase, in der die Teilnehmer ihr übliches Sportprogramm absolviert hatten, verbessert. Nebenwirkungen waren keine aufgetreten. […]

Vom Seil auf die Skisprungschanze

Zur Abwechslung beende ich seit heute mein Wii Training nach dem Seillaufen mit Skispringen, da bin ich in der Hocke und muss ganz schnell nach oben am Schanzentisch abspringen. Auch hier bin ich wie bei den ersten Versuchen am Seil, erstmal direkt abgestürzt und wie ein riesengroßer Schneeball die Skischanze samt Ski runtergerollt.

Es ist auf der einen Seite frustrierend, wenn man das nicht hinbekommt, aber sobald ich bzw. mein Körper kapiert haben, wie ich mich bewegen muss, dann fliege ich durch die Skilüfte und balanciere auf dem Seil wie eine Primaballerina. Auch hier wieder der schlaue Satz: Übung macht den Meister 🙂

Freitags 16 Uhr beginnt im Quellenhof das Wochenende und der Trainingsraum ist jetzt verschlossen bis Montag. Trockenübungen für das Gleichgewicht kann man auch außerhalb der Wii machen, auf einem Bein, auf der Matte in Fliegerposition, an der Treppe, and so on. Man muss es nur MACHEN und auch ich habe einen kleinen Schweinehund, der lieber möchte, dass ich bei Kaffee in der Sonne sitze 😉

Hamsterrad

Seit Jahren habe ich Rückenschmerzen, seit Jahren renne ich von einem Orthopäden zum nächsten. Ich treibe Sport, ich trainiere meinen Rücken, aber jeden Tag habe ich diese Schmerzen im unteren Rücken. Durch diese Schmerzen laufe ich auch schlechter. Es ist nämlich nicht immer die MS, wie viele Ärzte einem weis machen wollen.

In der heutigen Chef-Oberarzt-Visite habe ich mal wieder meine Bilder gezeigt und gefragt, was man da machen kann. Nichts kann man da machen. Ich kann nur weiter meine Rückenmuskulatur stärken und soll weniger sitzen. Ich merke das auch vor allem im Rollitraining und im Rollitanz. Da sitze ich mindestens 1,5 Stunden am Stück im Rollstuhl und treibe Rollisport. Wenn ich dann aufstehe ist es mit dem Laufen so schlecht, dass ich gar nicht mehr weiß was ich machen soll. Hinlegen? Nö!

Es sind die beiden dunklen Bandscheiben im unteren Rücken.

Ich sitze zuviel. Wenn ich länger stehe ermüden meine Beine und ich muss mich wieder hinsetzen. Was ist das denn alles für ein großer Quatsch. Lange sitzen ist doof, lange stehen ist doof, fliegen könnte funktionieren 😉

Übeltäter Rücken und nicht immer die MS

Ich bin nämlich definitiv der Meinung, wenn ich nicht so einen Mist mit dem Rücken hätte, würde ich viel besser laufen. Aber das ist jetzt so, die Bandscheiben drücken teilweise in den Nervenkanal beim sitzen, ich laufe schepp und habe ein total verschobenes Gangbild dadurch. Schmerzverlagerung nenne ich das.

Die Einzel-Krankengymnastik hier im Quellenhof tut mir sehr gut. Meine Muskeln im linken Bein lockern sich und ich brauche zwei drei Übungen für zuhause, die ich mindestens dreimal täglich mache. Das werden alltagstaugliche Übungen sein. Das riet mir heute der Oberarzt und meinte, mehr kann man nicht machen.

Rollstuhlsport und Rollstuhltanz

Um die Reize und Schmerzen aus meinem Rücken rauszunehmen soll ich weniger sitzen. Große Schmerzen bereitet mir das Sitzen, bzw. das Aufstehen danach, im Rollstuhl. Den Rolli nehme ich für lange Strecken, die würde ich zu Fuß nicht schaffen. Starke Schmerzen habe ich, wenn die Rollisportzeit oder die Rollstuhltanzzeit vorbei ist und ich wieder aufstehe. Ich muss hier überlegen, wie ich das in Zukunft handhaben möchte und sollte.

Im Quellenhof gibt es eine Rollstuhlabteilung. Dort hatte ich eine neue sehr ergonomische Lehne ausprobiert und hatte mit dieser Lehne weniger Rückenschmerzen. Ich mache mal einen neuen Termin dort aus und lass mich beraten, ob ich eine solche Lehne an meinen Rolli dranbasteln kann. Das könnte dann die Schmerzen in der Rollstuhlzeit minimieren.

Disziplin im Hamsterrad

Was der Quellenhof heute schon geschafft hat, ist eine neue eigene Motivation. Ich weiß, ich bin auf dem richtigen Weg mit meiner Art mit der MS zu leben, mit dem Sport, mit der Ernährung. Neu dazu kommt jetzt, dass ich meine Beinmuskeln gezielter trainieren sollte, damit ich länger stehen kann und weniger sitze. Es ist echt ein verdammtest Hamsterrad in dem ich da stecke.

Und jetzt sitze ich schon wieder, weil ich diesen Artikel schreibe. Hier in meinem Zimmer seh ich nichts worauf ich den Laptop stellen könnte, damit ich im Stehen schreibe. Oh Moment, das Bett ist höhenverstellbar, das probiere ich mal aus. Minuten später […] , weil das Bett keinen Turbo hat […] Das könnte eine Lösung sein 🙂

Reicht das denn nicht mit der MS, muss da noch der Rücken zicken, der dadurch alles beschwerlicher macht? Aber wie sage ich so oft „es gibt für alles eine Lösung“.

Dann mache ich mal wieder das Beste daraus und konzentriere mich hier im Quellenhof weiter auf meine Verbesserung der Bewegung. Aktuell übe ich auch für mich allein Treppen steigen. Mein linker Fuß schwenkt nach links, wenn er auf die nächste Treppenstufe möchte, daran arbeite ich, dass er geradeaus nach oben geht. So wie der rechte Fuß. Soll er sich mal eine Scheibe abschneiden!

Gleich habe ich Massage-Termin, den werde ich genießen 🙂

 

 

Schuss zum Mond

So verschwommen wie der Fisch im Aquarium herumirrt, so verschwommen ist auch manchmal die MS.

Heute ist so ein Tag, da ärgert diese Zicke mich ein wenig. Ich laufe heute etwas schlechter, bin müde und mir fallen tausend Sachen ein, die ich mit der MS machen könnte. Aber ich weiß auch ein bisschen, warum ich mich heute ärgern lasse. Ich habe noch zuwenig Wasser getrunken, habe mich heute bisher zu wenig bewegt und das Essen hier ist einfach nicht meins, auch wenn sich die Küche sehr viel Mühe gibt, aber ich esse zuhause einfach gesünder und vor allem natürlicher mit sehr wenig Gewürzen. Die ersten beiden Sachen kann ich ja noch ändern 😉 Und schwups ist das Glas Wasser getrunken und ich gieße das nächste ein!

Jetzt komme ich mal zu dem Punkt, was ich mit der MS machen könnte: als Erstes auf den Mond schießen diese Zicke und während sie zum Mond fliegt schreibe ich noch die fristlose Kündigung. Echt unglaublich so kleine Herde, die sich aufspielen wie der große Max. Ich glaube die MS hat ein mega Aufmerksamkeitsdefizit, wie so ein kleines nerviges Kind, dass sich im Supermarkt auf den Boden schmeißt, weil es keine Schokolade gibt. (vielleicht kommt hier der Gedanke „Aufmerksamkeit und Liebe für sich selbst“ ins Spiel)

Ich war letztens in einem Vortrag, in dem uns geraten wurde, mit der Blase zu sprechen, wenn man dringend auf Toilette muss, aber keine in der Nähe ist. Ich habe es ausprobiert und die Blase hat erstaunlicherweise auf mich gehört und gewartet bis sie sich leeren durfte. Dann werde ich doch mal mit den Herden sprechen, dass die ab jetzt freigestellt sind und in Rente gehen. Ich muss allerdings eine Ansprache halten, da ich einfach zuviele von diesen Biestern habe.

Beim Frühstück war Clown im Kaffee, auch schön 😀

Start in den Tag

noch müde vom Rollitag im Kurpark begann mein Therapieplan heute früh mit Gleichgewichtstraining auf der Wii

 

Für eine Karriere als Seiltänzerin fehlt mir irgendwie das Talent. Mein Talent liegt eher im Fliegen (vom Seil) 😉

Aber wie heißt es so schön: Übung macht den Meister oder in diesem Falle die Seiltänzerin.

Gleich am frühen Morgen auf dem Seil balancieren, das ist  hart. „oh menno“ gehört zu meinem  Seillauf-Lieblingswortschatz. Da schiebe ich doch für die Motivation lieber Kugeln in Löcher und komme von einem Level zum nächsten.

 

Bis Level 7 bin ich heute gekommen. Ich bewege auf der Wii nur ganz leicht meine Füße, um die Kugeln zum Rollen zu bringen. Das ist anstrengend, das glaubt man gar nicht und ich beanspruche Muskelgruppen, die ich wohl sonst eher schone.

Fazit vom heutigen Tag

Grundsätzlich kann ich sagen: es war ein sehr guter Tag mit ein bisschen Staunen 🙂

Nach dem Frühstück ging es los mit Krankengymnastik in der Gruppe. Die Therapeutin hat mich, wenn ich ihr einfach nur zuhörte, an Marlene Jaschke erinnert, herrlich! Die Übungen waren teilweise schwer, aber auch sehr gut und die kann und sollte man zuhause einfach weiter machen.

Direkt nach dieser „Turnstunde“ ging es direkt weiter in die Rückenschule. Ich wusste gar nicht, was mein Becken alles kann, irre! 😉

Gleichgewicht auf der Wii

Zwischendurch hatte ich dann auch mal Pause bis es dann wirklich anstrengend wurde, obwohl ich da gar nicht soviel gemacht habe. Gleichgewichtstraining auf der Wii. Das sind so einfache Übungen, aber hinterher weiß man wie sehr es viele Muskelgruppen beschäftigt hat. Ich fuhr SnowBoard, trieb durch eine Blase über den Fluss und durfte die Flussränder nicht berühren, was mir bisher noch nicht so gut gelingt. Ständig abgestürzt bin ich bei der Wii-Übung „auf dem Seil laufen“. Da bin ich wirklich gespannt, wie sich das in den nächsten Tagen noch entwickelt. Die Wii wies mich nach jeder Übung darauf hin, dass ich ein richtiger Gleichgewichts-Anfänger bin und bezeichnete mich „Unbalancierte“.

Ja, es ist frustrierend, wenn man ständig vom Seil fällt, im Fluss gegen das Ufer prallt, im SnowBoard alle Fahnen umfährt und Kugeln nicht ins Loch geschoben bekommt. Ich übe fleißig weiter und vielleicht nennt mich die Wii am Ende meiner Reha dann eine Profi-Seiltänzerin 😉

Krankengymnastik mit Staunen

Manchmal hat man Gruppentermine und manchmal auch Einzeltermine in der Krankengymnastik. Heute war so ein Einzeltermin. Meine Therapeutin hat mir heute mal die sehr festen Muskeln in meiner linken Wade geweicht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für Schmerzen waren. Die Spastik schoß mir ins Bein und in den Fuß, ich dachte sie macht mir meine Muskeln kaputt, so wie sie meine Wade geknetet hat. Und dann kam das Staunen!

Meine Muskeln im kompletten linken Bein sind sehr verhärtet und der Muskeltonus (Muskelspannung) ist immens hoch und ich laufe sehr oft wie ein Roboter und alles ist extrem angespannt. Das locker lassen bekomme ich schon gar nicht mehr hin. Und jetzt hat sie mich gequält, die Muskeln in der Wade und im Fuß gelockert, die Wade getapet und dann bin ich von der Liege aufgestanden. (das Tape ist hautfarben und man sieht es leider nicht so gut)

 

 

 

 

 

 

 

Staunen wie es doch funktioniert

Ich musste es gleich ausprobieren, ob die Quälerei an meiner Wade was gebracht hat außer Schmerzen. Meine Augen wurden immer größer, mein Mund stand offen und es kamen Laute raus wie „wooh – Hammer – das glaub ich nicht“.

Das Laufen ging viel flüssiger, ich weiß schon gar nicht mehr, wann es das letzte Mal so war. Mein Fuß fühlte sich nicht mehr so steif und patschig an. Mein Gleichgewichtssinn war wesentlich besser.

Verhärtete Muskulatur

Nach diesem Termin heute bei der Krankengymnastik, nach dieser schmerzhaften Kneterrei an meiner Wade, wurde mir bewusst, wie verhärtet meine Muskulatur ist und dass Schonen doch manchmal der falsche Weg ist. Ich schone mich nicht viel, aber das was ich mache, ist nicht das richtige und man kann sich die Muskulatur (vor allem an der Wade, am Fuß und an den Oberschenkeln) vielleicht auch selbst massieren.

Jetzt kommt Ostern und danach ist meine nächste Therapiestunde und dann lasse ich mir Übungen für Zuhause zeigen, die genau dieses Ergebnis wie heute erzielen sollen. Ich sage euch: ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass ich nach der Reha die Uhr ein Stück zurück gedreht habe! Das wünsche ich mir, das erhoffe ich mir und daran glaube ich nach dem heutigen Tag!

Und was war heute noch schön?

Es gab zum Mittag Kaiserschmarrn. Mehr ist dazu nicht zu sagen, außer LECKER!

 

der Therapieplan ist da

Nächste Woche geht es los ich bin ganz wild auf Bewegung und Therapie. Ich habe mir seit heute auch eine Isomatte ausgeliehen, damit ich im Zimmer die Übungen weiter „üben“ kann.

Der Montag sieht noch sehr moderat aus mit der zweiten PC-Diagnose. Ich glaube in der geht es um die Merkfähigkeit, 15 Wörter wiederholen, die man gesagt bekommt. Darin war ich noch nie richtig gut, aber wer weiß vielleicht schärft es auch meinen Geist, wenn ich gerade Zuhause keine Verpflichtungen habe. Dann ein Termin beim Sozialdienst, da werde ich mal die Möglichkeit für einen Zuschuss für ein E-Bike mit drei Rädern ansprechen, damit ich nicht immer davon abhängig bin, dass ich jemanden finden muss, der mit mir Tandem fährt. Und der Abschluss des Montages ist eine Massage. Sehr gut, das gefällt mir jetzt schon.

Die restlichen Tage der Woche sind bestückt mit Rückenschule, Krankengymnastik, einem Vortrag vom Chefarzt über MS-symptomatische Therapien und einer künstlerischen Therapie auf die ich mich auch sehr freue.

runterkommen und Selbstrefektion

Ich habe ein echt gutes Gefühl mit der Reha. Erstens komme ich hier ziemlich gut runter von meinem oft selbstgemachten Stresslevel und der Austausch mit den anderen Betroffenen tut mir auch sehr gut und ich kann mich noch besser selbst reflektieren. Es ist unglaublich wie gut ich hier mein eigenes Leben betrachten kann. Was ich in Zukunft unbedingt anders handhaben muss, wie viel besser ich auf mich selbst achten muss. Wenn ich das schaffe, und sei es nur ein kleines bisschen, dann werde ich davon einen großen gesundheitlichen Gewinn erzielen. In der Theorie klingt das alles immer so super, die Kunst daran ist, es in der Praxis umzusetzen. Dafür werde ich bestimmt die gesamte Reha brauchen.

Kinoabend in historischem Gebäude

Am Freitag testen einige von unserer „Tisch 11-Gruppe“  das Kino Bad Wildbad und wir schauen uns Shape of Water an. Ob es da Popcorn gibt? Das Kino befindet sich neben dem Quellenhof und das Gebäude allein sieht schon sehr toll aus. So klein diese Stadt Bad Wildbad auch ist, aber sie hat viele sehenswerte Orte.

Und was wird noch schön in der kommenden Woche? Ostersonntag bekomme ich Besuch von meinem Bruder mit Familie, juhu!

🙂

Baumwipfelpfad

Ich sitze jetzt hier in meinem Zimmer und bin ziemlich platt, angenehm platt. Vorab muss ich sagen, der Tisch Nummer 11 im Speisesaal des Quellenhofes hat eine ganz tolle Gemeinschaft hervorgebracht und es gibt wenige Momente, in denen wir nichts zu lachen haben.  Zur kurzen Erklärung: wenn man an seinem ersten Tag ankommt, wird man zum Mittagessen an den Neuankömmlingstisch gesetzt (das ist sowas wie der Kindertisch bei den Erwachsenen-Geburtstagen) und dann einem festen Tisch später zugewiesen. Ich bin so sehr froh, dass ich an diesem Tisch sitze!

Heute waren einige von uns unterwegs in der Sonne, mit der Sommerbergbahn auf den Sommerberg und von dort zu Fuß und mit Rolli auf dem Baumwipfelpfad weiter. Gemeinsam geschoben, gelaufen, gelacht und die Sonne genossen.

Der Baumwipfelpfad ist barrierefrei und einfach ein Erlebnis und man bewegt sich immer mehr auf Augenhöhe des Schwarzwaldes. Man läuft über einen Holzpfad entlang zu einem Turm, der eine Aussichtsplattform in 40m Höhe hat. Unsere beiden Rollis wurden den Weg bis zur Plattform hoch geschoben, auf dem Rückweg gab es großes Gelächter, weil es bergab ging und die beiden Rollis eine gute Geschwindigkeit bekamen, einmal sogar auf einem Rad um die Kurve (zum Erstaunen der Besucher, die noch nach oben laufen mussten). Auf dem Turm erhält man einen richtigen Schwarzwald-Rundumblick. Auf dem Weg bis zum Turm kann man sich in Fragen rund um den Wald weiterbilden. Sowas schadet ja nie!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kleine Lernstationen sind auf dem Pfad verteilt und es gibt auch Möglichkeiten, zum balancieren und klettern. Wir haben schon gesagt, hier müsste eigentlich die MS-Reha-Abteilung des Quellenhofs Aktivitäten durchführen. Das war ein herausforderndes kleines BalanceTraining, weil die Untergründe, auf denen man lief, nur an Seilen hingen. Ganz toll!

 

 

 

 

Auf dem Rückweg sind wir dann noch eingekehrt in die Skihütte zu Speis und Trank und Sonne tanken. Wer konnte ist die sieben Kilometer zurück nach unten gelaufen, der Rest fuhr wieder mit der Bergbahn. Und weil der Tag bisher so toll war, haben wir noch eine kleine Strecke in Bad Wildbad zurückgelegt und sind bei der Kaffee Manufaktur eingekehrt und haben uns einen Abschlusskaffee oder Espresso gegönnt.

Irgendwie ist die Reha auch ein kleines bisschen wie Erholurlaub. Ich glaube genauso kann man wieder gesünder werden. Ich bin sehr gespannt, was noch so alles kommt, was ich hier in Bad Wildbad erleben werde. Auf jeden Fall habe ich nun auch einen Therapieplan für die kommende Woche bekommen, darüber berichte ich noch separat.

Es war die genau richtige Entscheidung, eine Reha zu machen und all meine Mit-Rehananer zeigen mir jetzt schon wie sich diese Reha positiv auf die einzelnen Krankheitsbilder auswirkt. Und heute frage ich mich ganz ehrlich, warum habe ich das in all den 25 Jahren, seit ich die MS habe, noch nie gemacht. Und ich frage mich natürlich auch, wäre mein Verlauf anders? Würde ich noch Fahrrad fahren und Joggen gehen? Hätte hätte Fahrradkette. Ich bin jetzt hier und ich werde sehen, was ich wieder zurückdrehen kann. Das ist vielleicht mehr als ich mir jetzt vorstellen kann.

Aufregend, schön und hoffnungsvoll!

Reisen trotz Handicap – LionTours fragte nach

 

Jetzt muss ich mal vor lauter Stolz berichten, dass über mich bei LionTours berichtet wurde. Die haben sich mit mir unterhalten wie es ist, mit Handicap zu reisen:

 

Reisen mit Handicap

Dieser Blog ist einem ganz anderen, sehr speziellen Thema gewidmet, als Sie es sonst bei uns finden. Uns hat das Thema „Reisen mit Handicap“ sehr berührt. Ein sehr sensibles Thema.

In unserem tagtäglichen Arbeitsalltag werden wir immer wieder von Kunden gefragt, ob sie trotz gesundheitlicher Beeinträchtigung reisen können. Ob diese oder jene Reise für sie geeignet ist. Die Fragen reichen dabei von speziellen Ernährungsbedürfnissen bis hin zur Mitnahme eines Rollstuhls. Antworten können wir natürlich immer nur grundsätzlicher Natur geben. Im Einzelfall muss dies dann jeder für sich selbst entscheiden und abklären, ob er diese Reise antritt.

 

 

Wir trafen uns mit Daniela Schmidt, die 1993 die Diagnose Multiple Sklerose bekam. Trotz allem lässt sie sich ihre Reisefreude dadurch nicht nehmen.

 

Wir stellten uns und ihr die Frage: 

Braucht es Mut, um mit gesundheitlicher Beeinträchtigung zu reisen?

–> Link zum Beitrag

Ankunft in Bad Wildbad

Nun bin ich hier in meiner ersten Reha. Die letzte dreiviertel Stunde der Fahrt mit meinem Auto ging durch den Nordschwarzwald im Sonnenschein, herrlich. Nachdem ich kurz vorm Ziel zweimal durch den Tunnel gefahren bin, weil ich die Ausfahrt verpasst hatte, hatte ich den Quellenhof endlich gefunden und meine kleine RehaReise konnte beginnen.

Ich habe ein Zweibettzimmer bekommen, habe eine sehr nette Mitbewohnerin., auch mit MS. Zumindest teilen wir uns unser Zimmer für eine Woche, dann geht sie wieder nach Hause. Das Anmeldegespräch und auch das Gespräch mit der Stationsschwester und dem Stationsarzt war sehr nett und ich habe viele Infos bekommen. Irgendwann gab es auch Infos bezüglich des Mittagessens, der Speiseplan passt so gar nicht zu meinem Ernährungsplan. Es gibt entweder Fleisch oder glutenhaltige Nahrungsmittel oder beides zusammen. Heute war es aber ok, ich hatte mir aus drei möglichen Essen Fisch mit Kartoffeln, Gemüse und Zitronensoße ausgesucht. Einen Gourmestern wird das Essen nicht gewinnen, aber ich will mal nicht zu früh meckern, ich bin erst den ersten Tag da. Zum Abendessen habe ich sogar auf Nachfrage glutenfreies Brot bekommen, das fand ich sehr gut. Auch sind die Damen, die im Servicebereich arbeiten sehr nett, zuvorkommend und hilfsbereit.

Nachdem ich eine ausgiebige Befragung und Untersuchung durch den Stationsarzt hatte, bei der sogenannten Aufnahmeuntersuchung, bekomme ich nun morgen einen angepassten Therapieplan. Was ich jetzt schon weiß: morgen früh fängt es sieben Uhr erstmal an, dass ich Blut abgenommen bekomme und eine Urinprobe abgebe, danach geht es direkt zur ersten Krankengymastik, danach Frühstück und dann ein Psychologie Ersttermin. Mehr Termine habe ich am zweiten Tag noch nicht. Ich gehe davon aus, dass der neue Therapieplan viele Stationen für mich vorsieht.

Auf die Frage, was ich hier erreichen möchte war meine Antwort: den Gleichgewichtssinn und die Gehbewegung verbessern. Ich habe heute einige getroffen, die schon länger hier sind, bei denen sich genau das verbessert hat. Aber wir wissen alle, das ist die Krankheit mit den tausend Gesichtern und jeder hat auch eine andere Krankheitsgeschichte und mit 25 Jahren MS sind hier auch nicht so viele.

Einblick aus der Ferne

 
Dank YouTube bekomme ich, bevor ich in meinem neuen Zuhause für die nächsten vier Wochen einchecke, einen kleinen Rundgang und einpaar Infos.

Habe ich schonmal erwähnt, dass ich das Internet, mit vielen seiner Inhalte, toll und informativ finde? 😉

die Vorbereitungen laufen

Kaum zu glauben, aber ich fahre tatsächlich am Dienstagfrüh zu meiner ersten Reha. Bis dahin werde ich putzen, waschen, packen und immer wieder überlegen, dass ich auch nichts vergesse für meine vier Wochen. Die Klinik in Bad Wildbad war bereits so nett und hat eine kleine Mitbringliste aufgeschrieben 😉

Welche Reha-Maßnahmen ich bekomme, das erfahre ich erst, wenn ich mich am Dienstag anmelde. Ich tippe auf Physio, Sport, Gesprächstherapie, aber eigentlich habe ich jetzt noch keine Ahnung. Dienstag weiß ich mehr.

In den Bewertungen schneidet der Quellenhof in Bezug auf die Ärzte und Therapeuten sehr gut ab. Ob ich der gleichen Meinung sein werde, werde ich bald wissen. Meine Aufregung steigt auch schon etwas, weil es wie gesagt die erste Reha in meinem Leben ist und ich bin sehr gespannt und auch voller Hoffnung, dass ich da einiges wichtiges mitnehmen kann. Etwas, dass ich in all den bisher 25 Jahren, seit ich die MS habe, noch nicht sehen, wissen oder erkennen konnte.

So wie jetzt der Frühling kommt, so werde ich vielleicht auch ein Frühlingsgefühl erleben mit einem anderen, neuen oder abgewandelten Weg in meinem Umgang mit der Multiplen Sklerose.

Ich habe irgendwie ein ziemlich gutes Gefühl…und zu verlieren habe ich ja eigentlich nix, oder?

Multiple Sklerose? Noch die davon gehört…

…sagte ich 1993 als ich die Diagnose bekam. Die Firma Mediteo hat heute einen Gastbeitrag von mir veröffentlicht, lest selbst:

Multiple Sklerose? Krankheit mit den tausend Gesichtern.

Da saß ich nun im März 1993 auf dem Krankenbett und musste den Arzt nochmal fragen, wie die Krankheit heißt, die ich jetzt habe. Multiple Sklerose? Noch nie gehört. Ist das schlimm? Kann ich daran sterben? Was mache ich jetzt damit? Für mich unaufgeklärt und völlig unwissend verließ ich nach elf Wochen der Diagnosesuche mit meinen gerade 19 Jahren das Krankenhaus. Damals war das keine so häufig entdeckte Krankheit wie heute und es gab nicht viel, was man darüber lesen und sich informieren konnte. Heute ist das anders und das ist auch gut so.

Was ist das denn überhaupt?

Multiple Sklerose ist eine Autoimmunkrankheit, die auch die Krankheit der Tausend Gesichter genannt wird. Sie kann sich in einer Vielzahl von Symptomen zeigen und verläuft bei jedem Betroffenen anders. Recht schnell hatte ich verstanden, warum man sie die „Krankheit mit den tausend Gesichtern“ nennt. Ich hatte Schübe mit den Extremitäten, die nur noch Weiterlesen

Gastbeitrag bei LionTours

Ich merke, ich werde immer mutiger und stehe zu meiner MS und irgendwie fühlt sich das gut an. So befreiend und so normal. Damals, als ich die Diagnose bekam, war ich noch ein Exot. Mittlerweile gibt es diese Krankheit leider häufiger. Viele viele Jahre habe ich mit mir selbst gekämpft und mich geschämt, dass ich MS habe. Heute fühlt sich das anders an, die MS ist ein Teil von mir und ich kann sie nicht mehr verleugnen.

 

 

 

Ich bin mittlerweile so mutig geworden, dass ich auch außerhalb meines Blogs auf diese Krankheit aufmerksam mache. Ich stelle mich hin und sage „ich habe Multiple Sklerose“. Das war jahrelang für mich gar nicht möglich. Ich hatte die tollsten Ausreden, ich sei mit dem Fuß umgeknickt, im Ski-Urlaub gestürzt, ach was hatte ich für Ausreden. Bloß nicht erzählen, was ich habe. Aber das lag auch daran, dass von dieser Krankheit ein falsches Bild umherschwirrte. Heute ist es zum Glück besser, aber leider gibt es immer noch Menschen, die keinerlei Vorstellung und auch keinerlei Interesse haben, was diese Krankheit bedeutet.

Na wenn ich jetzt so mutig bin, dann werde ich wohl irgendwann in einer Talkshow sitzen und darüber berichten, dass ein Leben mit Multiple Sklerose dennoch toll, aktiv, wundervoll und spannend sein kann.

Danke an Sabine von LionTours in Aschaffenburg, die mich angesprochen hatte, ob ich Interesse hätte, einen Gastbeitrag auf ihrer Webseite zu schreiben! Ich freue mich sehr über unsere Zusammenarbeit 🙂

Das Leben ist und bleibt spannend. Ich bleibe wie immer neugierig und freue mich über alles was da noch so kommt!

mein erstes Interview

Ich bin noch ganz überwältigt, dass mein erstes Interview bei „Aktiv mit MS“ online steht:

 

 

 

Ich war in letzter Zeit etwas faul mit schreiben, das soll sich wieder ändern. Es ist viel passiert in letzter Zeit und vieles Neues wird hoffentlich bald kommen.

Schönes Wochenende wünsche ich all meinen Lesern. Danke, dass es euch gibt 🙂

Achtsamkeit

Achtsam zu leben wird heutzutage für viele Menschen immer wichtiger, so auch für mich. Es geht nicht nur darum, dass man anderen gegenüber achtsam ist, sondern auch achtsam mit sich selbst umgeht. Viele Jahre war ich so gar nicht achtsam mit mir, habe Dinge einfach gemacht ohne an die möglichen Folgen, wie Erschöpfung und dem Resultat der Verschlechterung der Beweglichkeit zu denken. Oder ich habe mich mit Menschen abgegeben, die mir nicht gut taten, weil ich sie nicht vor den Kopf stoßen wollte, dass ich ihre Gesellschaft nicht mehr möchte. In diesem Punkt habe ich im letzten Jahr sehr viel dazugelernt und mein Vorsatz für dieses Jahr lautet: ich möchte Menschen, die mir nicht guttun nicht mehr Weiterlesen

die Erinnerung lag im Keller

Geht euch das auch manchmal so, dass man weggeräumte, in Vergessenheit geratene Dinge findet, wenn man eigentlich was ganz anderes sucht?

So ging es mir heute. Ich habe ein Buch im Keller gesucht und ein Büchlein gefunden mit einem Gedicht darin. Geschrieben von mir im Juni 1993.

Im März 1993 hatte ich meine MS Diagnose bekommen und hatte im Juni 93 einen schweren Schub mit einer Gesichtsnervlähmung und ich hatte Angst. Angst, dass das nicht wieder weg geht und ich kann mich jetzt so klar an diese Situation erinnern wie ich am Fenster stand. Wie ich weinend diese Zeilen aufschrieb. Die Buchstaben und Wörter schrieben sich wie von allein auf das weiße Blatt Papier. Und jetzt sitze ich hier, erinnere mich und habe Tränen in den Augen, weil mich das gerade sehr berührt.

Angst

Ich stehe auf einem Felsen am Rande des Meeres,
sehe in das endlose Licht der Welt.

Die Sonne erscheint mir wie mein Leben.
Sie nimmt ab an Schönheit und geht ohne ein Wort am Horizont unter.

Ich spüre die Mächte der Natur.
Das Meer verschlingt die Felsen,
Wogen steigen zu mir empor wie die Sehnsucht in meinem Herzen.

Die Tränen, die meine Wangen wärmen
kommen mir vor wie ein Fluss, der sich
seinen Weg durch die Landschaft bahnt.

Der Wind nimmt meine Gedanken.
Trägt sie weit fort und meine Stimmung versprüht
einen Hauch von Traurigkeit.

Dunkle Wolken ziehen über den Glanz des Meeres, so wie die Angst,
die sich wie ein Schatten über meine Seele legt.

Ja, ich habe Angst, Angst vor der Zukunft, Angst vor dem Leben.
Mein Herz schreit Hilfe, doch niemand kann es hören.

Die Wolken ziehen weiter und die Sonne ist am Horizont verschwunden.

[Autor: Dany Schmidt, 1993]

Und wie ist es heute mit der Angst? Ich habe keine Angst. Ich liebe das Leben. Ich liebe es, Alles zu machen wozu ich Lust habe. Manchmal langsamer, ganz oft mit einem Lächeln, manchmal mit Ärger, weil es nicht mehr so geht wie früher. Aber definitiv keine Angst. Dafür ist das Leben viel zu schön und kostbar.

Ich freue mich schon auf das ganze neue Jahr. Ich werde wieder segeln fahren. Ich besuche eine sehr liebe Freundin in New York. Ich werde viel mit meinem Motorradgespann fahren und nächstes Wochenende geht die Fastnacht in Mainz los und ich bin dabei 🙂

Happy new year

Meine lieben Mitstreiter, ich wünsche euch ein wundervolles, spannendes und vor allem gesundes neues Jahr. Ich wünsche euch, dass ihr sehr gut mit der MS umgehen könnt, dass euer Leben trotz dieser Krankheit schön, lebenswert und erlebnisreich ist.

Ich wünsche euch, dass ihr niemals den Kopf in den Sand steckt. Ich wünsche euch, dass ihr jeden Tag mindestens einmal lächelt. Ich wünsche euch, dass ihr niemals aufgebt, soviel Aufmerksamkeit hatte diese Zicke mit dem Namen MS gar nicht verdient.

Auch wenn es mal einen schlechten Tag gibt, der geht wieder vorbei und hinter jeder Regenwolke steckt immer der Sonnenschein. 🙂

Ich verbrachte Silvester heute bei meinem besten Freund Dirk und hatte einen atemberaubenden Blick auf Mainz.

Ich wünsche euch einen sehr guten Start voller Gesundheit und Liebe in das neue Jahr. Passt bitte auf euch auf!

Liebe Grüße schickt euch eure Dany 🙂 Ich bin sehr gespannt was das neue Jahr alles bringen wird. Ich habe ja schon wieder soviel vor und ich hoffe sehr, dass alles gelingen wird.

Das Leben bleibt spannend und ich wie immer neugierig 😉

das Kinderherz bewahren

Einer meiner Lieblingssätze ist „Ein großer Mensch ist wer sein Kinderherz nie verliert“ und ich weiß genau, dieses Herz werde ich niemals verlieren. Es ist so schön neben all dem täglichen Arbeits- und Verpflichtungsstress ganz ungezwungen sich seinem Kinderherz zu widmen. Und wenn man dann noch Freunde hat, die einfach mitmachen und daran auch Spaß haben, dann freue ich mich doch schon aufs nächste mal 🙂

Die MS geht mir so oft so sehr auf den Keks und so oft möchte ich den Kopf in den Sand stecken. Und was ist dann? Dann habe ich gar keine Freude mehr am Leben. Also weitermachen, nicht unterkriegen lassen, die Freude selbst an den kleinsten Dingen im Leben finden und immer daran denken: es gibt Menschen mit Krankheiten und Situationen, denen geht es viel schlechter.

Das Leben kann so spannend sein und ich bleibe wie immer neugierig und freue mich auf alles was noch so kommt 🙂

meine Schöne im Trockenen

Seit heute steht mein Motorradgespann in ihrem Winterquartier. Was aber nicht heisst, dass ich  sie nicht bei schönem Winterwetter mal raushole aus der Dunkelheit und wir gemeinsam durch die Wintersonne fahren.

Ich bin früher immer mit meiner Enduro unterwegs gewesen. Ich hatte ein sehr großes Thema als ich wegen meines Gleichgewichtssinns und meiner linken lahmen Seite nicht mehr fahren konnte. Seit letztem Sommer habe ich meine Alternative gefunden. Ein Motorradgespann, Fußschaltung zu Handschaltung umgebaut und der Beiwagen bringt mein Gleichgewicht ins Gleichgewicht.

Einfach toll, was es heute alles gibt und möglich ist. Ich bin immer noch ganz überwältigt und finde das megaspitze. Teilhabe am Freizeitleben. Klar habe ich für mich persönlich Einschränkungen, weil ich mich nicht in die Kurve legen kann, weil ich nicht die Serpentinen hoch- und runterfliegen kann. Aber ich werde ja auch älter und das Gespannfahren ist was Besonderes und man wird mehr wahrgenommen und ich werde auch immer angesprochen, weil man das dann doch nicht so häufig sieht und schon gar nicht mit einer jungen Frau auf einem Gespann, die selber fährt. Ja, ich fühle mich sehr jung, auch wenn ich in zwei Monaten 44 werde. Das ist doch kein Alter 😉

Beim Gespannfahren ist es wichtig man fährt und fährt und übt und bekommt immer mehr Kilometer auf den Tacho. Gespannfahren hat nichts mit Motorradfahren zu tun und alles reagiert anders. Ich habe wieder eine Aufgabe und werde lernen und besser werden. Nächstes Jahr plane ich ein Kurventraining auf dem Nürburgring. Was viele nicht wissen: bei der Rechtskurve hebt der Beiwagen ab, bei der Linkskurve kann das Hinterrad hochgehen. Wenn man genau weiß wie sein Gespann reagiert, dann macht das Fahren noch mehr Spaß, vor allem weil man in den Rechtskurven und dann auch auf der Geraden mit dem Beiwagen oben fahren kann. Vor den Kurven habe ich leider immer noch sehr viel Respekt. Ich glaube das ist auch erstmal gut so 😉

Der Winter kann kommen. Meine Lady hat ein trockenes Plätzchen, ich bin beruhigt  und kann mich auf den Winter und schöne Winterwettertage freuen. Was will ich mehr.

Was soll ich sagen? Das Leben bleibt spannend, ich bleibe aktiv, ich finde meine Alternativen, auch wenn mich die MS versucht, einzuschränken. Alles geht, nichts muss und niemals werde ich den Kopf in den Sand stecken. Ich bin einfach nur glücklich über meine Energie. Manchmal bin ich müde, dann lass ich das kurz zu und dann gehts weiter. Neuer Tag, wieder 24 Stunden und wieder kann ich der Regisseur meines Lebens sein. Danke!

Haialarm in Kroatien?

Auf diesem Segeltörn war ich auch, weil ich für Elke, eine sehr gute Freundin, und ihren Shiatsuraum Fotos und Videos produziert habe.

Den eigenen Filmspaß habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen. Schaut selbst 😉

Segeltörn in Kroatien

Ich bin noch ganz beschwingt von dieser wunderbaren Woche. Im Vorfeld war ich sehr gespannt, wie das für mich wird mit meinem Gewackel beim Laufen auf dem Schiff. Ich finde, mein Gleichgewichtssinn hat sich auf dem Katamaran besser angestellt als an Land. Ob das jetzt doch an der mathematischen Formel „minus mal minus gibt plus“ lag, das kann ich nicht beschwören 😉 vielleicht war ich auch einfach nur richtig glücklich. Jeden Tag frische Luft, Wasser, Sonne, tolles Wetter und vor allem so wundervolle Mitsegler. Mitsegler, die so wunderbar mit mir und der MS umgegangen sind und mich haben machen lassen und immer aufmerksam waren und ich hatte manchmal einfach vergessen, dass ich Multiple Sklerose habe. Das war einfach nur toll und ich bin so dankbar.

Der Segeltörn hatte das Motto „Shiatsu unter Segeln“, darauf werde ich noch separat in einem neuen Artikel eingehen. Jetzt wollte ich mich erstmal wieder zurückmelden und sagen: das war eine Woche, in der ich mich normal und gesund gefühlt habe. Eine Woche, in der ich mich aufs Fotografieren und Filmen konzentriert habe, da ich für die Organisatorin dieser Reise und liebe Freundin Elke, Material für ihre Shiatsu-Internetseite gesammelt und produziert habe. Bei manchen Film- und Fotoarbeiten wurde ich festgehalten, damit ich nicht über Bord gehe. Von außen sah das manchmal aus wie ein Tango-Tanz oder eine Polonaise, ach was haben wir gelacht.

Das war eine Woche in der ich eine Gemeinschaft auf engstem Raum kennengelernt habe, die perfekt funktioniert hat. Wir waren auf dem Katamaran ein Skipper und sieben Crew-Mitglieder. Wenn wir mal an Land mussten wurde mir immer eine Schulter zum Festhalten, für den Weg vom Boot auf dem schmalen Steg entlang, entgegengestreckt.

Heute spüre ich eine Leere, weil wir acht Segler die ganze Woche immerzu zusammen waren. Wir haben gemeinsam gekocht, gesungen, Witze erzählt, haben viel über das Segeln gelernt, uns ausgeruht, die Sonne und das Meer genossen und immer nett und interessant unterhalten.

Ich werde in den nächsten Tagen weiter von dieser Reise berichten, die mit meinem Handicap des wackeligen Laufens wunderbar funktioniert hat. Ich hatte meinen Rolli dabei, allein wegen der Wege auf den Flughäfen. Darüber werde ich auch noch berichten, weil das echt ein Abenteuer war.

Ich habe mich in dieser Woche wieder selbst besser kennengelernt, wo meine Grenzen liegen, wie ich damit umgehe, dass es nie mehr so unbefangen gehen/laufen wird, wie es früher einmal war. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, Hilfe anzunehmen und auch zu sagen, wenn man etwas alleine probieren möchte. Und ich habe in dieser Woche auch gelernt und gesehen was ich trotz meines wackeligen Laufens noch alles kann. Ich bin gerade dabei zu lernen, dass mein Blick eher ins Hier und Jetzt gehen sollte und nicht wie bisher in die Vergangenheit. Ich trauere jedem Tag nach, was ich nicht mehr so perfekt kann, aber wenn ich sehe, was ich noch alles mache, dann sollte ich mal anfangen, ein bisschen stolz zu sein.

Ich richte nämlich meinen Ärger, dass vieles nicht mehr so funktioniert wie früher, immerzu gegen mich selbst. Ich sollte jetzt endlich anfangen, mich selbst zu lieben und einfach stolz auf mich selbst sein. Diese wenigen Tage auf dem Meer haben mich viel nachdenken lassen, das ist verdammt gut so!

Und jetzt schneide ich mein erstes kleines , ich hoffe lustiges, Video von dieser Reise. Wir waren natürlich auch im Meer und ich hatte mir vorher noch eine Unterwasserkamera gekauft.

Was eine Woche, welch Erkenntnisse in dieser Zeit, welch tollen Menschen ich kennenlernen konnte. Es hat einfach alles gepasst und ich bin mega glücklich, dass ich zusammen mit dem Schiff wackeln konnte und das war gar nicht schlimm.

Ich bleibe weiter neugierig und freue mich auf alles was die Zukunft noch bringt. Ich bin wie immer sehr zuversichtlich und habe ein verdammt gutes Gefühl bei dieser Sache mit der MS und mir 🙂

Das Leben ist und bleibt spannend und es wird nicht langweilig!

ein Abenteuer? ein Abenteuer!

Ich bin in wenigen Tagen für eine Woche auf dem Wasser unterwegs und bin sehr gespannt, wie mir das bekommt, wie ich mich auf dem Schiff bewegen kann. Minus mal Minus gibt Plus. Stimmt das? Diese Formel hatte ich in der Schule gelernt, aber gilt die auch außerhalb von Mathematik?

Naja: das Schiff wackelt [minus], ich mit meinem schlechten Gleichgewichtssinn werde wackeln [minus] und das ergibt nach dieser Formel: nicht wackeln. Schön wäre es! Ich werde das beobachten 😉

Wie auch immer, ich wage dieses Abenteuer und ich habe vorher keinen Plan wie es für mich wird. Die Sonne soll scheinen, das Wasser hat noch Badetemperatur und ich lass mich in dieser Woche einfach mal entschleunigen und warte was da so auf mich zukommt.

Ich werde über das Leben nachdenken, ich werde über MEIN Leben nachdenken, ich werde überlegen ob es immer so gut ist, dass ich mich soviel mit meiner MS beschäftige. Die bekommt echt viel Aufmerksamkeit diese MS. Vielleicht würde die sich gar nicht so wichtig nehmen, wenn ich ihr nicht ständig diese Aufmerksamkeit schenken würde. Ich will heute auch gar keinen großen Text schreiben, ich erzähle euch lieber wie mein Abenteuer war, wenn ich wieder zurück bin.

Ahoi 🙂

das Salz in der Suppe ist es nicht

Ich bin heute über einen Beitrag über eine im Jahre 2013 veröffentlichte Studie zum Thema Salz und der Entstehung von Autoimmunkrankheiten gestolpert und kann die These von lifesms.wordpress.com bestätigen. Ich habe noch nie viel Salz zu mir genommen, ich würze so gut wie nie mit Salz und das schon seit Jahren.

Wie allerdings mein Salzkonsum vor mehr als 25 Jahren (Zeit der Diagnose meiner MS) war das kann ich nicht mehr beurteilen. Mutti sagt, sie hat normal mit Salz gewürzt, damals 😉

In der Grafik links sieht man eine MS-Weltkarte aus dem Jahre 2013. Die Kochsalzmeisterkonsumenten Portugal und Japan haben im Vergleich zu anderen Ländern vergleichsweise weniger Krankheitshäufigkeiten was Autoimmunerkrankungen betrifft. Also kann diese These von 2013, Autoimmunerkrankungen entstehen häufiger dort wo mehr Salz verzehrt wird, weiterhin angezweifelt werden. Wobei man ja nie weiß, wie der Verbrauch an Salz in den einzelnen Haushalten aussieht, egal in welchem Land.

Vielleicht sollte man mal eine neue Studie durchführen. Ich verzehre schon immer sehr wenig Salz und habe trotzdem eine Autoimmunerkrankung. Es muss also was anderes sein, was vor allem die MS mit irgendeinem Schalter im Körper aktiviert.

Ob ich diesen Schalter irgendwann mal finde und ihn dann einfach auf OFF stellen kann? Wer weiß 😉

 

Mama Schulzes Buchpremiere

Schnupfend und hustend stand Julia in dieser wunderbaren Agentur in Frankfurt und fand sehr schöne einleitende Worte zur Premiere ihres ersten Buches.

Vor Start der Lesung bedankt sich Julia bei einigen vielen Menschen, die sie seither begleiten von der Diagnose bis heute. Aber dann kam der Klos im Hals und das kämpfen mit den Tränen. Sie war jetzt bei ihrem Danke für ihren Mann Paul. An dieser Stelle wurde mein Klos im Hals auch sehr groß. Sie bedankte sich bei ihrem Mann, dass er immer noch bei ihr ist. Er mit ihr durch dick und dünn geht in guten und auch in all den ganzen schlechten Zeiten mit der MS und er immer an ihrer Seite steht. Da war mein Klos im Hals riesengroß, weil ich seit einem Jahr nach einer dreizehnjährigen Beziehung mein Leben jetzt allein meistern werde.

Julia nahm Platz auf dem Sofa und ihr Mann unterstützte sie lesend falls der Husten sich in den Vordergrund drängen wollte. Die Lesung empfand ich sehr persönlich, sehr mitfühlend und angenehm im Zuhören und zu lachen gab es auch die ein oder andere Textstelle. Bei einer Textpassage fühlte ich mich zurückversetzt in meine Zeit als ich die Diagnose bekommen hatte vor fast 25 Jahren, auch wenn das bei mir etwas anders war. Julia war mit ihren damals 30 Jahren bewusst, was MS bedeutet. Ich war gerade 19 geworden und hatte damals keine Ahnung, nicht mal die Ärzte. Bei der Verkündung der Diagnose fühlte sich Julia im Wald stehend und sah nix vor lauter Bäumen und verstand die Welt nicht mehr.

Eine Passage kann ich voll und ganz bestätigen. Julia und ihr Mann saßen beim Neurologen, es ging um die Medikamentengabe, als Paul das Thema alternative Heilmethoden ansprach. Daraufhin hatte der Neurologe gesagt, dass er das Gespräch beendet und die beiden sollen lieber gehen, wenn sie sich statt für eine Medikation für Naturheilmittel entscheiden. Die beiden haben meiner Meinung nach genau das richtige gemacht: sie haben die Praxis verlassen. Ich habe in den 25 Jahren, in denen ich schon mit dieser Krankheit lebe, auch noch nie einen Neurologen gefunden, der offen ist für alternative Medizin. Das finde ich nach wie vor sehr schade, aber damit verdient die Pharmaindustrie ja auch nix. In beiden Schwangerschaften hat Julia übrigens keine Medikamente genommen, sie hat gestillt und ihr ging es sehr gut und sie dachte die MS wurde durch die Schwangerschaft gestoppt.

Ich habe mir das Buch gekauft und werde es jetzt komplett lesen und schauen ob ich mich in manch Situation wiedererkenne. Ich fand es einen rundum gelungenen Abend mit vielen Besuchern, einem grandiosen Fingerfood-Angebot und in sehr edlen Agenturräumen in Frankfurt.

Dankeschön Julia für diesen Abend. Dankeschön, dass wir uns persönlich kennengelernt haben und ich freue mich, wenn ich dich für das von mir geplante Projekt gewinnen kann. Ich wünsche dir alles Gute und die Geschichte mit der dreckigen Wäsche, die du nach deinem Mann geworfen hast, ist sehr amüsant. Auch wenn die Situation für dich weniger amüsant war in diesem Moment.

Ich lese weiter deinen Blog und lass mich gern mitnehmen in dein Leben als Mama Schulze!

Es bleibt wie immer alles spannend und wir bleiben neugierig und leben unser Leben und werden weiter anderen Mut machen mit unseren Geschichten. 🙂

 

 

Schön, dass es dich gibt!

 

 

Und jetzt mache ich noch Werbung für das Buch von Julia.

Ich habe mich entschieden fairbuch.de zu unterstützen und poste deren Link zum Buch. Hier kannst du entweder das Buch oder ein ebook bestellen 🙂

MS und Kinderwunsch

Zum Leid meiner Eltern hatte ich noch nie einen Kinderwunsch, habe aber trotzdem immer verfolgt was das Thema MS und Kinder so macht. Ich war immer froh, dass ich diesen Wunsch nicht hatte, weil damals vor vielen vielen Jahren immer zu lesen stand, dass mit der Geburt bei einer MS-Mama ein Schub die Folge sein kann. Dann stand zu lesen, MS durch Schwangerschaft geheilt, dann wieder Schübe während der Schwangerschaft. Ach ständig stand da etwas anderes. Wie will man sich da nur richtig entscheiden für sich und das Kind, mit der Angst, die im Hintergrund mitschwingt.

Für alle Frauen mit MS möchte ich diese informative und kurzweilige Animation von PEIX Healthcare Communication hier posten. Hier werden die Ängste genommen, was eine Schwangerschaft mit MS betrifft. Dieser Kommunikations-Agentur aus Berlin ist es ein großes Anliegen, Frauen zu erreichen, die MS haben und nicht auf der Plattform von aktiv mit MS sind und somit nicht unbedingt diese Animation sehen können.

In diesem Erklärvideo gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema MS und Schwangerschaft. Viele von uns kennen den MS Blog von Mama Schulze alias Julia Sue oder auch JuSu, die trotz MS drei Kinder hat und ziemlich glücklich aussieht. Sie schreibt auch über ihr Mama sein mit MS.

Multiple Sklerose kein Hindernis bei Kinderwunsch

Für viele Patienten, die an Multiple Sklerose (MS) leiden, sind Kinderwunsch und Schwangerschaft wichtige Themen. Das liegt u.a. daran, dass etwa 70 % aller Betroffenen in Deutschland Frauen sind. Die Mehrheit befindet sich im gebärfähigen Alter.

Aber ist ein Kinderwunsch mit dieser chronisch entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems vereinbar? Ja – die MS stellt kein Hindernis dar, ein Kind zu bekommen. Denn zum einen deuten derzeitige Daten weder auf negative Auswirkungen der MS auf die Schwangerschaft hin und zum anderen gibt es auch keine Anzeichen, dass eine Schwangerschaft einen negativen Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf oder die Schwere der MS hat. Zudem ist MS keine Erbkrankheit: Wenn ein Elternteil MS hat, besteht für die Kinder lediglich ein Risiko von unter 3 %, eine MS zu entwickeln. [aus aktiv-mit-ms.de]

zum verrückt werden

Quelle: www.rueckenschmerzen.com

Irgendwer mag nicht, dass ich besser laufen kann. Mein Laufen wurde besser! Durch die Ernährung? Durch meine positiven Gedanken? Durch mein kleines Gärtchen, das mir Freude bereitet? Durch meine tollen Freunde? Durch was weiß ich! Ich kann das nie so hundertprozentig sagen.

Und jetzt grätscht mein unterer Rücken dazwischen. Ich könnte echt verrückt werden. Vor lauter Schmerzen laufe ich gar nicht gut, ich werde mich wohl mal wieder zum Orthopäden bewegen müssen. Das Problem mit dem unteren Rücken habe ich ja nicht zum ersten Mal, was sicherlich mit meinem verschobenen Gangbild zu tun hat. Ach menno…

Dafür hatte ich heute einen richtig schönen Tag voller Entschleunigung 🙂 ich war mal wieder angeln, ohne digitale Dingens, ohne Stadtlärm , nur die Natur, der See, zwei Angeln, Kaffee und gegrillten Paprika. Schön und erholsam!

Das Leben bleibt spannend und die Sache mit meinem Rücken ist echt zum verrückt werden. Wenn diese Schmerzen nicht wären, dann könnte ich so wunderbar meine Fortschritte beim besseren Laufen sehen, aber so ist es leider nicht wirklich möglich. Schade eigentlich und blöd zugleich. Naja, ich kann es jetzt und heute nicht ändern und mache weiter mit meinen Plänen, der MS die Stirn zu bieten und werde mich parallel um meinen Rücken kümmern. Tschagga 😉

die Zaunslatte winkt

Eine Woche Urlaub, eine Woche unterwegs, eine Woche nette Menschen in gemütlicher Umgebung, eine Woche Leben leben und die Zaunslatte kommt aus dem Winken gar nicht mehr heraus.

 

 

 

 

 

Und warum ist das so? Weil Leben leben für mich auch heißt zu essen was schmeckt und hier wird mir wiedermal eindeutig gezeigt, dass die Ernährung starken Einfluss auf das Wohlbefinden mit der MS hat. Esse ich „sauber“ gehts mir besser, ich kann besser laufen, bin im Allgemeinen stabiler in mir.

Essenskontrolle

Ständig achte ich auf das Essen, dass ich nichts esse, was mir Weiterlesen

2011 – wer schreibt der bleibt

Gestern Abend gebe ich gedankenlos meine Internetseite mit .com ein und gelange plötzlich auf meinen Zeitgedanke-Blog, den ich 2011 geschrieben hatte und nicht weiterführen konnte, weil ich die Zugangsdaten nicht mehr wusste. Das war ein bisschen wie in historischen Tagebüchern blättern 😉

Ein Beitrag ist heute noch genauso präsent wie damals: das Thema „Selbstbestimmung bei MS“. Aber lest selbst den Artikel vom September 2011 und zwischendurch gibt es in kursiv geschrieben von mir meine Anmerkungen dazu im Blick auf Damals und Heute:

September 2011 vs. August 2017

[…] Seit Wochen überlege ich, wie ich meine Artikel schreiben kann, um andere MS Betroffene damit anzusprechen. Soll ich mit dem wissenschaftlichen Gedanken schreiben oder doch ganz persönlich? Ich habe mich für die „Ich-Form“ und meine Geschichte entschieden, die ich zum ersten Mal seit fast 19 Jahren [mittlerweile sind es schon mehr als 24] mit anderen teilen möchte. Das ist ein verdammt schwerer Schritt, da ich meine Krankheit für die Sichtbarkeit in der Gesellschaft zum größten Teil sehr gut 16 Jahre lang verstecken konnte. Nun kann ich sie nicht mehr verstecken, weil man es sieht, sobald ich laufe.

Bildquelle: zeitgedanke.org (Dany in Nevada 2010)

Aktuell beschäftige ich mich sehr stark damit, was ich tun kann, damit es mir gut geht. Seit einem Monat bin ich in einer psychotherapeutischen Weiterlesen

Ich bin ich…wichtige Worte von Heike

Heute möchte ich gern die Zeilen der MS-Bloggerin Heike Führ zitieren. Ich hätte es nicht besser schreiben können und dieses Thema sollte nicht nur uns MSler betreffen, sondern jeden Menschen.

Dinge, die einen runterziehen, die einen Nerven kosten, die es schaffen, dass man sich nicht gut und wohl fühlt. Diesen Dingen soll und darf man keinen Raum geben, sofern das eben möglich ist. Jede und jeder, der sein MS-Paket zu tragen hat, wird berichten können, dass all das was Heike beschreibt, unsichtbar-sichtbares Gift für die MS ist. Aber lest selbst. Danke Heike für diesen sehr guten Beitrag auf deinem Blog.

Foto: zeitgedanke.org (Dany irgendwo in Tennessee)

Ich bin ich – und ich habe keine Geduld mehr für Dinge oder Menschen, die mir nicht gut tun…

Ich bin ich. Ich entwickle mich weiter. Ich gestatte mir, mich liebevoll in Achtsamkeit und mit Selbstfürsorge wahrzunehmen und zu pflegen. Ich bin mir wichtig. Ich habe gelernt, in all den Jahren, dass ich für mich sorgen muss, um im Gleichgewicht zu bleiben. Um in Balance zu schwingen. Dafür brauche ich Energie, die mir wichtig ist und die ich mir Weiterlesen

Umfragenanfrage Teil III

Jetzt weiß ich mehr. Es geht um eine Umfrage zum Thema Medikamente bei MS-Erkrankten. Es geht um die Einnahme, um die Zufriedenheit mit dem Arzt, um die Aufklärung, um zukünftige MS-Behandlungen, dem Glauben an die Besserung der MS, …and so on…

Die Umfrage dauert nicht lang und es sollten viele MSler einfach daran teilnehmen, damit die Studie Hand und Fuß bekommt und das Forschungsergebnis als fundiert durchgeführt wahrgenommen wird.  Mit der Anzahl der Teilnehmer steigt die Glaubwürdigkeit dieser Studie und man kann mit dem Ergebnis weiterarbeiten.

Was ist meine persönliche Meinung zu dieser Studie/Umfrage

  • ein Fragenkatalog sehr übersichtlich aufgebaut
  • manche Fragestellung war etwas quer gestellt und ich musste die Frage zweimal lesen
  • mich hat gestört, dass ich nicht mehrere Auswahlmöglichkeiten in der Antwortgebung hatte
  • ich frage mich, was man dann mit dem Ergebnis anstellt. Ärzte werden dann noch besser geschult im Umgang mit MS-Patienten? [ich habe schon die schrecklichsten Neurologen erlebt, die es geben kann], Forscher müssen mehr darauf achten, dass die Nebenwirkungen von Therapien die Lebensqualität nicht zu stark einschränken? Bin ehrlich gespannt, was man mit dem Ergebnis der Studie macht
  • am Ende kam der Hinweis man bekommt als Dankeschön für die Teilnahme einen 15 Euro Amazon-Gutschein, schauen wir mal, ich werde berichten 😉

kleiner Fragen-Auszug

  • sind Sie jemals von einem medizinischen Fachpersonal mit Multiple Sklerose diagnostiziert worden? [das ist ehrlich eine berechtigte Frage. Ich möchte gar nicht wissen wieviel Fehldiagnosen es gibt. Bei mir hat es elf Wochen gedauert bis ich die Info MS bekommen habe. Wobei ich dazu sagen muss das ist schon mehr als 24 Jahre her und die MS war damals noch nicht so häufig wie heute]
  • Setzen Sie zur Zeit krankheitsmodifizierende Theapien zur Behandlung der Multiplen Sklerose ein?
  • Falls Sie keine Medikamente einnehmen, was war der ausschlaggebendste Grund dafür es nicht zu tun? [meine Antwort war: ich bin um die Langzeitfolgen besorgt. Und das ist definitiv so bei mir. Ich habe 2010 mit dem Spritzen von erst Rebif und dann später Avonex aufgehört, weil mir das einfach auf lange Sicht gesehen nicht gut getan hat]
  • In Anbetracht einer zukünftigen MS-Behandlung mit neuen Therapien, wie wichtig sind die Faktoren Linderung der Symptome, mögliche Verringerung der Rückfälle, …, für Sie?

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Umfragenanfrage Teil II

 

 

 

 

Gestern erhielt ich eine E-Mail aus England von Chloe, die darum bittet, dass deren Umfrage in Deutschland verteilt wird. So wie auch in weiteren sieben Ländern: Australien, Canada, England, USA, Frankreich, Italien, Schweden

[…] We would really appreciate if you could help us by sharing this link on your blog and on Twitter, as well as with any other people with MS in Germany you know. Many thanks in advance for your support and all the best of luck with your great blog! […]

Es handelt sich um ein internationales Forschungsprojekt mit einer internationalen Umfrage. Diese Umfrage zielt darauf ab, die Überzeugungen und Bedenken der Patienten bezüglich ihrer MS-Behandlung zu ermitteln. Damit sollen die Weiterlesen

das Gedächtnis und die Kognition

Aktueller denn jeh ploppt bei mir das Thema Kognition auf. Danke Christine, dass du mich mit deinem aktuellen Beitrag motivierst, jetzt endlich darüber zu schreiben.

Bildquelle: prezi.com

Seit Mai diesen Jahres habe ich einen neuen Job, der sich in dem Bereich abspielt, in dem ich bereits seit mehr als zwanzig Jahren arbeite. Ich hatte immer auf jede Frage, die um TV-Produktion und Technik geht, eine Antwort. In meinem neuen Job ist der Workflow im Unternehmen ein anderer und die Inhalte sind teilweise neu für mich und ich arbeite mich ein. In Windeseile konnte ich mich bisher immer in neue Themen einarbeiten, doch ich tue mich aktuell sehr schwer damit. Ich kann mir manche Sachen nicht merken, bin manchmal unkonzentriert und höre nicht richtig zu. Das erschreckt mich sehr, weil ich das überhaupt nicht kenne von mir.

Kommt jetzt die Nebenwirkung „Verschlechterung der Gedächtnisleistung“? Das kann und will ich nicht akzeptieren, aber Weiterlesen

Linolsäure-Lebensmittel-Tabelle

Ach ja diese linolsäurearme Ernährung – so schwer hab ich mich noch nie getan. Ich finde es kompliziert und anstrengend und zuviel gewiege und gerechne und mehr Enthaltung als bei jeder anderen Ernährungsumstellung. Dr. Hebener sagt: […] Der Linolsäuregehalt aller Lebensmittel sollte pro Tag 1800mg nicht überschreiten. Absolut zu verzichten ist auf Margarine, Pflanzenöle sowie Mayonaise. Obst und Gemüse sowie Fisch und Stärkebeilagen wie Reis, Kartoffeln sowie Teigwaren ohne Ei müssen nicht berechnet werden. Ausnahmen sind Avocado, Sesam, Hülsenfrüchte und allgemein Samen […]

 

Die Tabellen sind mal in Gramm mal in Milligramm. Bei den Grammangaben und den Null-Werten wäre es ja sehr wichtig wieviel Weiterlesen

Melden befreit

Ein Gastbeitrag – geschrieben von Marc

Natürlich wussten meine Eltern und besten Freunde schon seit Jahren von der Krankheit. Ich erinnere mich noch gut, wie ich mich davor gefürchtet hatte, Ihnen diese Schreckensnachricht zu überbringen. Hatte ich nicht selbst mehrere Wochen gebraucht, um die Diagnose zu verdauen? Und nun sollte ich den gleichen Schock nochmal erleben, nur eben in den Gesichtern meiner Liebsten? Aber es half ja nichts. Irgendwann musste ich Ihnen alles erzählen und das tat ich dann auch.

Danach kehrte wieder Ruhe ein. Zwar war es mit dem Joggen vorbei, aber selbst längere Wanderungen waren noch möglich, und so rückte die MS nach und nach an den Rand meines Bewusstseins. Wegen des progredienten Verlaufs blieb ich von Schüben verschont und mein unmittelbarster Kontakt mit der MS waren die vierteljährlichen Kontrolluntersuchungen. Äußerlich merkte man mir nichts an, weder körperlich noch stimmungsmäßig. Deshalb bestand für mich auch keine Notwendigkeit, den Kreis der „Eingeweihten“ zu vergrößern. Weiterlesen

einfach dankbar

Dieser Tag heute war ein so toller Tag und als ich ihn Revue passieren ließ kam mir das Wort Dankbarkeit in den Kopf.

Ich hatte heute meinen Tag mit einem Ausflug verbracht, aber wieso bin ich dankbar? Ich bin dankbar, dass es in der heutigen Zeit möglich ist, dass man sich trotz Handicap auf neuen anderen Wegen bewegen kann, wie ich mit meinem Motorradgespann. Motorradfahren funktioniert nicht mehr wegen meines schlechten Gleichgewichtes, jetzt habe ich ein Motorrad mit Seitenwagen und Umbau  von Fuß- auf Handschaltung. Dafür bin ich sehr dankbar, weil ich selbst am motorisierten Leben teilnehmen kann. Das Wetter war bis auf eine Regen-Ausnahme am Ende der Tour einfach super und das Rheingau und die Strecken waren toll. Ich bin Andreas dankbar, der mich heute begleitet hat mit seinem eigenen Gespann und mir unbewusst mehr Sicherheit fürs Fahren gegeben hat, weil wir gemeinsam diese Tour gefahren sind, denn ich brauche noch einige Kilometer bis das Gespannfahren Routine mit Leichtigkeit wird, vor allem in den Rechtskurven.

Wir sind alle viel zu selten dankbar. Was macht denn Dankbarkeit mit uns? Weiterlesen

genauso ist das

Ich merke sofort wie ich aus der Balance gerate, wenn ich mich gar nicht bewege. Mit diesem Wissen fällt es mir nicht schwer, mich täglich zu bewegen. Es fällt mir gerade morgens hin und wieder nicht so leicht, jeden Tag nach dem Aufstehen eine halbe oder ganze Stunde auf der Matte gymnastisch herumzuturnen. Schuld ist natürlich der Schweinehund, der ist sowieso immer schuld, dieser Hund.

 

Manchmal siegt er, aber oft bin ich es, die Abends die Arme nach oben reißt und im Kopf „gewonnen“ ruft 🙂

kleiner Linolsäure-Recherche-Zwischenstand

Es zieht sich..

Ich lese viel über Linolsäure, Omega 3 und Omega 6, ich komme durcheinander, finde Listen, die unterschiedliche Mengenangaben haben. Artikel, die widersprüchlich sind und mich wieder durcheinander bringen.

Ich halte mich mal an die Ernährungstherapie von Dr. Hebener, aber auch hier muss ich weiter recherchieren, zählen, wiegen und die Mahlzeiten zu Papier bringen. Bald bin ich eine nicht offiziell geprüfte Ernährungsberaterin *haha*

So spannend war das noch nie und ich war auch noch nie so neugierig wie jetzt 😛

Fortsetzung folgt!

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Kurkuma – Gewürz des Lebens

Vor einigen Monaten las ich über das Gewürz Kurkuma (oder auch Curcuma oder Gelbwurz) und seine entzündungshemmenden Eigenschaften, vor allem auch in in Bezug auf die MS. Es gibt bis dato zahlreiche Studien zu Kurkuma.

Das indische Gewürz Kurkuma gilt als etabliertes Heilmittel in der ayurvedischen Medizin. Auch in der chinesischen Medizin kommt der natürliche Wirkstoff Curcumin mit Erfolg zum Einsatz.

Kurkuma ist nicht nur schön gelb und schmeckt, sondern sollte unverzichtbarer Bestandteil Weiterlesen

selbstgemachter Freizeitstress mit Hoffnung auf Wiederholung

Wenn man im April erfährt, dass man ab Mai wieder einen Job hat: „ooooh ohhhh ich wollte doch noch soviel machen, bevor ich wieder jeden Tag im Büro sitze“. Wenn ich so denke, dann hat mein Tag plötzlich mehr als 24 Stunden und die Quittung kommt dann danach, wenn ich wieder arbeiten gehe und nur noch müde bin. Aber ich weiß auch: die Müdigkeit geht wieder vorbei und ich hatte fantastische drei Wochen 🙂 [kurze Erklärung: ich war seit Dezember arbeitslos (zum ersten Mal in meinem Leben) und nach anfänglichen Panikattacken „ich finde keinen Job mehr“ habe ich angefangen, es geniessen zu können, Freizeit zu haben]

 

Ich bin zum ersten mal stundenlang mit dem Flixbus gefahren, bin kurz vor München von der Polizei gefilzt wurden, ich habe gefastet, hatte Reittherapie, ich war auf nem Gespannfahrerlehrgang, ich war in München und am Starnberger See, ich war im Weiterlesen

MS Patientenfilm (Anti-Entzündungstherapie)

Vielen Dank liebe Maja für deinen Beitrags-Like auf Twitter und den YouTube Tipp!

 

 

 

 

Es gibt in Deutschland 4000 MS-Patienten ohne bleibende Symptome. Symptome, die durch die MS-Therapie von Dr. Hebener weggingen. Diese Patienten haben es mit Hilfe der Anti-Entzündungstherapie von Dr. Hebener geschafft, die MS ihrem Leben unterordnen zu können und nicht umgekehrt.

Warum habe ich denn davon bisher noch nix gehört, obwohl ich sehr viel lese. Tja manchmal ist das so. Aber jetzt kann ich mich damit beschäftigen.

Ich habe selten so einen informativen und vor allem motivierenden Beitrag gesehen. Die Antientzündungstherapie von Dr. Hebener bekommt jetzt meine volle Aufmerksamkeit und ich bilde mich mal schnell weiter.

Dieser Beitrag: veröffentlicht am 19.10.2016

Krankengeschichte einer MS-Patientin und 5-fachen Mutter, die vor über 18 Jahren die Diagnose Multiple Sklerose erhielt. Mit Hilfe der Anti-Entzündungstherapie nach Dr. med. Olaf Hebener, die sie seit 1998 praktiziert, fand sie innerhalb 1 Jahres wieder zurück in ein aktives, selbstbestimmtes Leben, das sie seitdem uneingeschränkt genießen kann.

Schau dir das Video an, es motiviert und ist sehr informativ!

Mein MS-Leben ist so spannend und ich habe schon wieder dieses innere Gefühl, es geht immer weiter in die richtige Richtung.

Ich bleibe sowas von neugierig 🙂

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Fasten – Aufbautag 1

Heute wurde ich schon fünf Uhr wach und bin halb sieben aufgestanden. Die Füße fühlten sich sehr gut an und ich hatte keine Spastik am Morgen. Das war toll.

Sieben Tage lang grüßte täglich das Murmeltier mit Tee, Wasser und Gemüsebrühe. Seit gestern habe ich mich auf den Apfel gefreut, den ich heute essen durfte. Heute morgen hatte ich keinen Hunger, auch nicht nach der Reittherapie. Den in kleine Streifen geschnittenen Apfel habe ich gegen halb elf ganz langsam und genüsslich zu mir genommen. Abbeißen, kauen, schlucken kam mir noch nie so intensiv vor. Mein Darm fand das auch und hat vor Freude eine kleine Melodie gespielt. 😉 Nach dem Apfel hatte ich leichte Kreislaufprobleme, das hatte ich ja gestern bereits geschrieben, dass das passieren kann. Was auch noch einsetzte war Müdigkeit, auch darauf war ich vorgewarnt. Aber was viel genialer war: ich konnte besser laufen!

Gegen Mittag wurde es Zeit, dass ich mir die Kartoffel-Möhren-Suppe kochte, mit Gewürzen und Geschmack. Oh Gott war das lecker. Unglaublich, dass ich dieses Gefühl hatte nach eigentlich nur sieben Tagen fasten. Nach der Suppe war ich so sehr müde und hatte zum ersten Mal seit einer Woche Völlegefühl, dass ich auf dem Sofa einschlief und das erst nach zwei Stunden bemerkte. Durch den Schlaf waren auch die Kreislaufprobleme verschwunden. Später stand ich wieder in der Küche und bereitete mir meine Tomatensuppe vor.

 

Die war auch mega lecker und es war gar kein Schnickschnack drin. Ich hatte lediglich etwas mit Bio-Gemüsebrühe-Pulver und Schnittlauch gewürzt . Nach dieser wirklich leckeren Mahlzeit hatte ich plötzlich weiche Beine und konnte nicht so gut laufen, aber das besserte sich wieder nach dem Trinken von reichlich Wasser und dann konnte ich auch wieder besser laufen. Das ist so interessant, wie mein Körper reagiert. Beim Heilfasten konnte mein Körper es nicht schaffen, sich zu heilen. Jetzt nehme ich feste Nahrung zu mir und es passiert etwas was ich mir während des Heilfastens gewünscht hätte. Aber ich will mal nicht wieder über ungelegte Eier reden, Ostern ist ja auch vorbei, sondern warte wieder gespannt den morgigen Morgen und Tag ab. Übrigens nach der Gemüsesuppe hatte ich danach plötzlich dieses Hungergefühl, das ich die ganze Woche gar nicht mehr kannte. Dennoch bin ich so, wie ich jetzt am Schreibtisch sitze, satt und habe keinen Hunger.

Es ist sowieso sehr wichtig, nach dem Fasten nicht zu schnell wieder in den Alltag einzusteigen, weil mein Körper jetzt Zeit braucht, sich wieder auf mehr Essen einzustellen. Ich fand den ersten Aufbautag sehr gut, auch wenn ich etwas Bauchzwicken habe. Nach sieben Tagen mit nur flüssiger Nahrung gegarte Kartoffel- und Möhrenscheiben essen zu können war ein sehr intensives Gefühl.

was habe ich heute zu mir genommen:

  • Morgen: Kräutertee, Wasser
  • Vormittag: 1 Apfel, Kräutertee, Wasser
  • Mittag: Kartoffel-Möhren-Suppe, Wasser
  • Abend: Tomatensuppe, Wasser, 1 EL Sojajoghurt mit 1 TL Leinsamen

heutige Bewegung:

  • Reittherapie
  • Dehnen, Strecken
  • Treppenlaufen

negative gesundheitliche Auffälligkeiten nach Aufbautag 1:

  • Müdigkeit, Kreislaufprobleme (Ursache: Essen am Aufbautag)
  • Laufen heute morgen nicht so gut

positive gesundheitliche Auffälligkeiten nach Aufbautag 1:

  • heute morgen keine Spastik in den Füßen
  • Laufen viel besser nach Genuss des Apfels heute vormittag

und sonst so:

Mein tropischer Hibiskus, der im Sommer draußen steht, hat heute im Wohnzimmer eine wunderschöne Blüte bekommen und das zauberte mir gleich noch ein Lächeln ins Gesicht.

Und mit diesem Lächeln freue ich mich auf morgen und bin wieder gespannt, was denn da noch so kommt. Ich beschäftige mich in den nächsten Tagen auch noch mit anderen Fastenformen, da das Heilfasten bei mir nicht funktioniert hat. Und in der nächsten Woche nehme ich Kontakt zu Dr. Markus Bock auf, um ihm einige Fragen zu stellen und ihm für seine Forschung zu zeigen, dass das Heilfasten nicht bei jedem MSler funktioniert. Wenn ich Glück habe, dann interessiert es ihn und wir können uns darüber austauschen.

Ich bleibe wie immer neugierig 🙂

Fasten – 7. Tag

Ach ich bin irgendwie froh, dass morgen der erste Aufbautag beginnt. Ich habe das Gefühl mein Körper schreit nach Nährstoffen und Nahrung kauen. Der heutige Tag war auch nicht so gut. Er hatte gut angefangen, aber dann wieder ab 17 Uhr abgebaut.

Seit heute morgen nehme ich wieder eine ganze Fampyra-Tablette. Das hat keinen Wert mit der halben Tablette, außerdem darf und soll man die gar nicht teilen. Aber eine Lösung muss ich trotzdem finden, weil gerade der schlechte Gleichgewichtssinn damals mit der Einnahme von Fampyra begonnen hat. Die Gleichgewichtsstörung ist ja leider auch eine Nebenwirkung von Fampyra. Damit werde ich mich in den nächsten Tagen und Wochen noch eingehender beschäftigen. Aber wie war denn nun der Morgen, der so gut angefangen hatte. Ich hatte bereits im Bett das Gefühl, meine Füße fühlen sich so leicht an. Ich habe 45 Minuten Morgengymnastik durchgehalten und stand dann später am vormittag auch noch 30 Minuten auf dem Stepper.

Heute hatte ich bereits seit Mittag leichte Kreislaufprobleme und das Laufen war nicht so gut, ABER meine Füße bewegen sich besser. Sogar jetzt noch am Tisch sitzend wackel ich mit meinen Füßen und das fühlt sich besser an als vorher. Sobald ich allerdings laufe merke ich, das geht gar nicht so gut. Ich bin sehr gespannt, ob sich die Bewegung verändert an den Aufbautagen. Mein Ernährungsplan für morgen gefällt mir schonmal sehr gut. Ich muss die ganze Zeit an diesen Apfel denken, den ich morgen früh essen darf 😉

Ob sich wohl morgen etwas verändert, weil ich Nährstoffe aufnehme? Dass ich morgen wieder Nahrung aufnehme nach dem Fasten nennt sich übrigens Fastenbrechen. Für den ersten Tag der Nahrungsaufnahme wird Mittagsruhe angeraten und einen Schongang einhalten. Warum ist das eigentlich so? Jetzt esse ich doch wieder was. Der Organismus hat in der Fastenwoche die Produktion von Verdauungssäften eingestellt. Jetzt muss er wieder damit beginnen. Und das geschieht nicht sprunghaft, sondern stufenweise, schreibt Dr. Hellmut Lützner.

Jetzt kommt auch der Kreislauf ins Spiel bei der Aufbauzeit. Ungefähr ein Drittel der gesamten Arbeit unseres Kreislaufes ist nötig, um die Verdauungsarbeit zu bewältigen. Dieses Drittel wurde bei der Fastenzeit eingespart. Meine körperliche Leistung wird deshalb in den ersten beiden Aufbautagen ein wenig absinken. Es kann durchaus sein, dass ich häufiger müde sein werde und eine gewisse Leere im Kopf empfinde und auch Schwindelgefühle haben werde. Nach dem Essen fließt eine beträchtliche Menge Blut in den Bauchraum. Blut, das in diesem Moment dem Kopf oder der Muskulatur nicht zur Verfügung steht.

Das hört sich aber dramatisch an. Na, ich lass es auf mich zukommen und bin sehr gespannt auf morgen und mir läuft gerade das Wasser im Mund zusammen, weil ich an den Apfel denke.

was habe ich heute zu mir genommen:

  • Morgen: Wasser, Pfefferminztee
  • Mittag: Wasser
  • Nachmittag: Wasser, Karottenbrühe
  • Abend: Wasser mit Zitrone

heutige Bewegung:

  • 45 min Morgengymnastik
  • 30 min Stepper

negative gesundheitliche Auffälligkeiten nach Fastentag 7:

  • Laufen nicht gut
  • Gleichgewichtsstörungen
  • leichte Kreislaufprobleme

positive gesundheitliche Auffälligkeiten nach Fastentag 7:

  • Bewegung der Füße besser
  • mehr Ausdauer bei sportlicher Aktivität

und sonst so:

Ich musste heute den ganzen Tag an den nano-Beitrag bei 3sat denken und war leicht enttäuscht, dass sich dieser Erfolg nach sieben Tagen bei mir nicht eingestellt hat. Aber ich muss mich wiederholen: jeder MS-Erkrankte ist anders und alle Dinge wirken bei jedem MSler immer anders und nichts läuft nach Lehrbuch. Dieses Lehrbuch gibt es nämlich gar nicht. Und dazu kommt auch noch, das war ein Beitrag im Fernsehen und jeder weiß, dass Fernsehen nicht dafür bekannt ist, immer die volle Wahrheit über den Bildschirm flimmern zu lassen. Außerdem gibt es von der Protagonistin keinerlei Hintergrundinfos. Deswegen bin ich gar nicht so sehr enttäuscht. Ich habe es probiert, es hat nicht so funktioniert wie ich es mir erhofft hatte. Der nächste mit MS, der das auch probiert mit dem Heilfasten, bei dem klappt es vielleicht.

Jetzt geht es erstmal weiter und ich beginne morgen mit dem ersten Aufbautag. Am Ende mit diesem Experiment bin ich noch nicht und es kann noch viel passieren.

Ich bleibe weiter neugierig und bin auch sehr gespannt auf morgen 🙂

Fasten – 6. Tag

Sieben Uhr bin ich heute aufgewacht und erst 10:30 Uhr aufgestanden. Das war irgendwie schön und gemütlich. Naja aber irgendwann musste ich ja aufstehen und stellte fest, ich kann meine Füße besser bewegen. Und mein linkes Bein auch und das Gleichgewicht war gar nicht so schlimm wie sonst. Huch, was ist da über Nacht passiert? Oder sollte ich jetzt immer solange im Bett liegen bleiben, da hat mein Arbeitgeber sicherlich etwas dagegen. 😉 Der Fußheber des linken Beines wiederum war viel besser.

Heute morgen gab es Dehnübungen für Füße, Beine und Rücken. Ich war zu müde, um noch mehr zu machen, konnte mich auch nicht aufraffen. Übrigens habe ich immer noch kein Hungergefühl, das finde ich äußerst interessant , nach nun schon sechs Tagen nur mit flüssiger Nahrung. Müde bin ich heute, den ganzen Tag schon, ich hoffe gar nicht mehr, dass es heute noch besser wird. Ach und übrigens ich habe Mittag nochmal eine Gemüsebrühe mit Sellerie gegessen als Test. Und wieder machte sich der Kreislauf bemerkbar. Dann gibt es wohl keinen Sellerie mehr. Damit ich heute Abend und morgen an meinem letzten Fastentag wieder Gemüsebrühe habe, steht gerade ein Karottentopf auf dem Herd.

Es war heute so stark erkennbar, dass es mir körperlich und auch beweglich besser ging. Das erste Loch kam mit der Sellerieprobe, dann wurde es nach dem Kräutertee wieder besser und seit 17 Uhr geht es bergab. Ich vermute ganz stark das hängt wiederum auch mit der halben Fampyratablette zusammen, weil der Wirkstoff der Tablette nicht so lang anhalten kann. Ich bin mir ganz sicher, dass es mit Fampyra zusammenhängt. Das groteske an diesem Medikament ist die Nebenwirkung Schwindel. In vielen Foren lese ich, dass Betroffene das Medikament absetzen oder absetzen wollen, weil sich Gehbeweglichkeit und der Gleichgewichtssinn verschlechtern. Mit dem Absetzen kommt das noch schlechtere Laufen. Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich werde weiter dazu recherchieren. Heute Abend habe ich nochmal eine halbe Tablette genommen. Morgen früh dann eine Ganze.

Sehr gefreut hatte ich mich heute, dass ich mein linkes Bein viel besser heben konnte. Das ging schon lange nicht mehr so wie heute. Wahnsinn. Ich hatte eine Handyhalterung an mein Motorrad geschraubt und musste mich dann natürlich auch auf sie setzen, nicht auf die Handyhalterung – aufs Motorrad. Bislang konnte ich den linken Fuß nur auf die Pedale bekommen indem ich mit der Hand mitgeholfen hatte. Das ging heute ganz allein!!!!

was habe ich heute zu mir genommen:

  • Morgens: Wasser, Kräutertee
  • Mittag: Wasser, Kräutertee
  • Nachmittag: Gemüsebrühe (mit Sellerie), Wasser, Kräutertee
  • Abend: Wasser, Tee, Käutertee

heutige Bewegung:

  • Dehnübungen
  • kleiner Spaziergang

negative gesundheitliche Auffälligkeiten nach Fastentag 6:

  • schlechter Laufen und Gleichgewichtsstörungen nach Konsum von Selleriebrühe und nach früherem Nachlassen des Wirkstoffs Fampridin (Fampyra) durch wahrscheinlich halbierte Tabletteneinnahme
  • keine Motivation
  • Müdigkeit

positive gesundheitliche Auffälligkeiten nach Fastentag 6:

  • linkes Bein höher gehoben
  • Füße beweglicher und stabiler

Heute war der erste Tag meiner Fastenzeit, der mir Hoffnung gemacht hat, dass sich etwas verändert. Am liebsten würde ich weiter und weiter machen, aber ich will nicht mehr. Das gebe ich ehrlich zu. Morgen ist der letzte Heilfastentag und die beiden Tage danach sind auch noch sehr enthaltsam. Was ich weiß: ich werde wieder fasten, vielleicht diesmal eine andere Form oder sogar in einer Fastenklinik. Ich weiß es noch nicht.

Jetzt kommt erstmal Fastentag Nummer sieben und ich bin so sehr gespannt wie es mir morgen geht und wie der Tag wird. Es bleibt spannend und ich neugierig 🙂