Ernährung versus Entzündung 1

Obstschale

Kohlenhydrate sind wichtig für die Energie, Nudeln, ja Nudeln sind gut. Ach nein, Nudeln bestehen aus Weizen und sind Gluten. Dann Dinkelnudeln, ach auch Gluten. Dann eben Käse, den ganzen Tag Käse. Oh nein, mein geliebter Käse besteht aus Milch und Milch ist entzündungsförderlich. Ich muss verhungern, alles was ich gern esse ist entzündungsförderlich und kontraproduktiv für die Verbesserung der Multiplen Sklerose.

Seit Jahren beschäftige ich mich mit der Ernährung und habe noch nicht die Lösung gefunden mit der ich zufrieden leben kann, weil ich doch so gern und gut esse und koche. Aber wie wichtig kann die Entscheidung für all das viele tolle Essen sein, wenn ich im Gegensatz zum Verzehr mit einer Verschlechterung meiner MS-Symptome rechnen muss. Ich kann die Behauptung aufstellen und sogar belegen, dass die Ernährung bei dieser Krankheit eine große Rolle spielt. Belegen kann ich es durch meine ganzen Selbstversuche. Nur leider war der Verstand manchmal schwach und es kam auch mal ein Tag, an dem man so eine Lust auf etwas hatte, was nicht mehr auf dem Speiseplan stand. Beispielsweise Zucker in Form von Käsekuchen und dazu ein (oder zwei oder drei) Espresso oder Milchkaffee. Ich bin ja selber immer völlig durcheinander gekommen, weil ich gesprungen bin zwischen vegan, glutenfrei, wenig Zucker, ohne Kaffee, Fleisch ja wegen der Proteine oder doch kein Fleisch wegen der Entzüngsförderung im Körper? Oh wir sind zum Essen eingeladen, nehme ich mir mein eigenes Essen mit oder esse ich nur das was geht oder sage ich ab. Schrecklich war das und deswegen hatte ich entschieden, dass wenn ich zum Essen eingeladen bin, dann esse ich das was da ist. Aber das hat oft all die Tage, dich ich so gut durchgehalten hatte wieder zunichte machte und ich das durch meinen eigenen Körper, meine Beweglichkeit zu spüren bekam.

Sich an einen Essensplan halten, auf Essensdinge verzichten, die man so gern mag, das ist echt hart. Richtig hart. Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und man kann, wenn man das möchte und will, seine Gewohnheiten ändern. Ich habe die Verbesserung meiner Symptome im Blick. Ich möchte wieder besser laufen, ich möchte wieder aktiver werden und möchte mehr Ausdauer haben. All das wünsche ich mir und all das schaffe ich, wenn ich meine Ernährung im Griff habe ohne Ausnahmen. Das Ergebnis und der Erfolg, die positiven Fortschritte bestätigen meine Entscheidung.

Vier Wochen vor Weihnachten, bereits drei Monate ohne Zucker, glutenfrei und ohne Kaffee, bin ich die drei Stufen zu meiner Wohnung ohne Gehhilfe ohne Geländer zum festhalten gelaufen. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann das zuletzt so funktioniert hat. Leider hatte mich dann ein Virus erwischt, ich lag mit 40 Grad Fieber mehrere Tage flach und das Treppenlaufen ohne Stock war nur noch ein blasser Traum. Dann war ja eh alles egal, dann kam Weihnachten und die leckeren Plätzchen und Kaffee und das ich-ärgere-mich-über-mich-selbst. Das hat mich gleich wieder an meinen USA-Urlaub erinnert, als ich durch meine Ernährung dort, Monate brauchte bis ich einigermaßen wieder in meinem Plan war. Und dann dieses Highlight mit dem Treppenlaufen. Das hole ich mir wieder!

Man darf und muss nur sein Ziel im Auge und im Kopf und im Herz haben, dass es besser werden kann und wird, wenn man seine Essensgewohnheiten ändert. Ich weiß wofür ich das mache. Ich mache das für mich, für meine Gesundheit, für meine Beweglichkeit. So eine entzündungshemmende Ernährung kann auch sehr lecker sein. Man verzichtet auf Dinge, die sowieso diese Volkskrankheiten fördern und sicher auch auslösen. Finger weg vom Zucker. Wenn man das allein vier Wochen ausprobiert kann man eine positive Veränderung sehen. Überall wo raffinierter Zucker enthalten ist -weglassen.

Der Anfang ist schwer und dein Körper versucht dich jeden Tag zu verführen „iss Zucker, das macht dich glücklich“. Hat man Bock auf was Süßes, dann kann ich zum Obst greifen. Heute hatte ich mir zum Frühstück einen Beerenmix-Erdbeer-Smothie mit Sojamilch gemacht. Sehr lecker und dieses tiefgefrorene Obst in den Kühltheken der Supermärkte ist genial. Das ist unverarbeitetes Essen. Und das Beste daran? Es schmeckt und macht satt.

Mein ganz großes Ziel für diesen Sommer sind die Alpen. Ich war früher so gern wandern in den Bergen, das schaffe ich leider schon seit einigen Jahren nicht mehr. Aber diesen Sommer suche ich mir eine Unterkunft weit oben in den Bergen mit Gondel und einem flachen Rundwanderweg, der an der Hütte startet. Das muss doch zu finden sein und dieses Ziel beflügelt mich.

Ich habe noch so viel vor in meinem Leben und das Leben ist viel zu kurz um nicht auf seine Ziele und Träume hinzuarbeiten. Egal ob mit oder ohne diese fucking Krankheit.

Tschagga! Packen wir es an.
Ich bleibe neugierig ☺

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