Reboot oder Zurück auf Anfang?

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Drei Wochen Amerika, was ein toller Urlaub und der Entscheidung „hey ich habe jetzt Urlaub und ich ernähre mich worauf ich Bock habe und wenn ich wieder zuhause bin, dann mache ich meine Ernährung so weiter wie vor dem Urlaub“. Pustekuchen! Seit September bin ich aus meinem Amerikaurlaub zurück und ich habe es bis heute nicht geschafft, wieder an meine „mir-geht’s-jeden-Tag-besser-Ernährung“ anzuknüpfen.

Mir reicht’s, dass ich das nicht wieder hinbekomme. Es ist eigentlich so einfach, wenn ich daran denke, wie meine Ernährung (ketogen, zuckerarm, koffeinreduziert, glutenfrei, vegetarisch) meine Bewegung positiv beeinflusste. Das Laufen wurde besser, die Beweglichkeit wurde geschmeidiger und ich fühlte mich, als könnte ich Bäume ausreißen. Zurzeit wären das eher Grashalme.

Ich habe mich selbst in der Zielgeraden aus der Bahn geworfen, weil ich in meinem Urlaub das Essen wollte, was man so im Urlaub ist. Auch wenn das amerikanische Essen alles andere als gesund ist, so hatte ich mich plötzlich so richtig im Urlaub gefühlt mit all den Cheeseburgern, Pommes, Pancakes, Sausage und dem anderen fettigen Kram.

Es nervt mich, dass ich seit meiner Rückkehr schlechter laufe. Es nervt mich, dass ich die Finger vom Weihnachtssüßkram nicht lassen kann. Es nervt mich, dass ich meinen festen Ernährungs-Willen erneut aufbauen muss. Doch wie bekomme ich das wieder hin? Stelle ich mir doch selber einige Fragen:

– willst du wieder besser laufen? Ja!
– War die, ich nenne sie Dany-MS-Diät, ungenießbar? Nein!
– Kannst du dir vorstellen, dich allmählich an die Dany-MS-Diät heranzutasten? Ja!
– kannst du damit beginnen, weniger Weizenprodukte zu essen? Ja!
– kannst du auch damit beginnen, dich zuckerarmer zu ernähren? Ja!
– Willst du morgen damit anfangen? Ja! Ja! Ja!

Sich selbst mit solchen Fragen aufzuputschen hat bei mir schon immer funktioniert. Wenn ich morgen, Mittwoch 09.12.2015, damit beginne, dann ist das eine verdammt große Herausforderung, denn Weihnachten steht vor der Tür. Du wirst dir bestimmt denken warum denn jetzt, das kann man doch auch ab Januar machen! Ja kann man, aber ich will jetzt anfangen, weil ich die Nase voll habe über meine selbst getroffene Essens-Inkonsequenz im Urlaub. Ich habe die Nase voll, dass ich deswegen schlechter laufe. Ich will das jetzt wieder verändern. Ich weiß, dass ich das mit meiner Dany-MS-Diät kann. Ich kenne die MS, ich kenne die Erfolge durch Ernährung, ich kenne auch den Schweinehund und die Folgen. Ich habe es in der Hand, ich ganz allein. Wenn ich könnte würde ich jetzt mit einem lauten Jiiiiihhhhhaaaa in die Luft springen, um mir damit einen Startschuss zu geben. So bleibe ich erstmal sitzen, aber ein lautes Jiiiihhhhaaa geht trotzdem in die weite Welt hinaus.

Tschagga! Wie sagte Arnold Schwarzenegger so treffend: “Der Geist setzt die Grenzen. Solang man sich im Geiste vorstellen kann, dass man etwas tun kann, kann man es auch, solange man zu 100 Prozent daran glaubt.“ Der Glaube macht es!

Ich weiß ja, dass es funktioniert! Die Dany-MS-Ernährungsfestspiele sind eröffnet. Ich freue mich auf die ersten sichtbaren Ergebnisse. Klar, wenn man etwas durchzieht und man verzichtet auf vieles, dann ist es immer schwer, wieder ins alte Fahrwasser zu kommen. Möglichweise war es auch von allem einfach zu viel an Enthaltung. Vielleicht funktioniert es trotzdem mit der Ernährung und der besseren Gangbewegung, wenn man nicht überall 100% anstrebt. Keine Ahnung. Es nervt mich selbst, dass ich schon so weit gekommen war durch die Ernährung und habe mir selbst ein Bein gestellt und wurde dadurch zurückgeworfen und starte wieder. Zwar nicht ganz am Anfang, aber ich muss wieder einige Felder zurück starten. Das war unnötig.

Aber ganz so negativ sehe ich es dennoch nicht, denn es war ein verdammt geiler Urlaub. Jetzt weiß ich aber, beim nächsten Mal ernähre ich mich möglicherweise wieder so, aber das dann eher zu 15 % anstatt 100%. Dann ist das Zurückfinden zur gewohnten Dany-MS-Ernährung ein Kinderspiel!

Ich glaube manchmal braucht man Rückschläge, um sich wieder neu zu sortieren. Mir wurde mit dieser Geschichte aufgezeigt, welche Folgen es haben kann, wenn man alles komplett über Bord wirft und der Meinung ist, nach drei Wochen hat sich nichts verändert und man knüpft da an wo man aufgehört hat. Bei mir hat es nicht funktioniert, aber mir sind die Augen geöffnet wurden.

Es bleibt wie immer spannend und ich habe eine neue Erfahrung gemacht mit der Ernährung. Diese Erfahrung bringt mich dennoch ein Stück weiter. Auch negative Erfahrungen können bereichernd für die Zukunft sein! Es ist nie zu spät, das Rad wieder neu zu drehen. Nur ich sollte nicht zu oft die Räder drehen, sonst wird das nie was mit der stetigen Verbesserung. 🙂

Ein Gedanke zu „Reboot oder Zurück auf Anfang?

  1. Ines Schirmer

    Hallo Daniela, bin gerade zufällig auf Deine Seite gestoßen und mit großem Interesse
    gelesen.
    Vorallem Dein Eintrag vom 9.12. hat mich sehr an meinen Urlaub im Mai 2014 erinnert.
    Bei mir wurde 2009 PPMS festgestellt, das Laufen fällt mir mitlerweile sehr schwer und die Fatigue ist mein ständiger Begleiter.
    Habe auch gesagt … ich habe jetzt Urlaub und esse worauf ich Lust habe ! (Fischbrötchen,
    Burger, Eis u.s.w.)
    Ich wollte nur eine kurze Auszeit von Keto machen. Leider hab ich es noch nicht wieder geschafft zu meiner Keto-Ernährung zurück zu finden. Wieso, keine Ahnung ????
    Die Quittung dafür merke ich seit langer Zeit … das Laufen ist schlechter und mein Akku
    ist sehr schnell leer.
    Deine Zeilen haben mir wieder Zuversicht gegeben, das ich es doch noch schaffe !
    Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg und drück Dir beide Daumen, das Du Deine Ernährung wieder in den Griff bekommst 🙂
    LG Ines

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