Grundsätzlich kann ich sagen: es war ein sehr guter Tag mit ein bisschen Staunen 🙂
Nach dem Frühstück ging es los mit Krankengymnastik in der Gruppe. Die Therapeutin hat mich, wenn ich ihr einfach nur zuhörte, an Marlene Jaschke erinnert, herrlich! Die Übungen waren teilweise schwer, aber auch sehr gut und die kann und sollte man zuhause einfach weiter machen.
Direkt nach dieser „Turnstunde“ ging es direkt weiter in die Rückenschule. Ich wusste gar nicht, was mein Becken alles kann, irre! 😉
Gleichgewicht auf der Wii
Zwischendurch hatte ich dann auch mal Pause bis es dann wirklich anstrengend wurde, obwohl ich da gar nicht soviel gemacht habe. Gleichgewichtstraining auf der Wii. Das sind so einfache Übungen, aber hinterher weiß man wie sehr es viele Muskelgruppen beschäftigt hat. Ich fuhr SnowBoard, trieb durch eine Blase über den Fluss und durfte die Flussränder nicht berühren, was mir bisher noch nicht so gut gelingt. Ständig abgestürzt bin ich bei der Wii-Übung „auf dem Seil laufen“. Da bin ich wirklich gespannt, wie sich das in den nächsten Tagen noch entwickelt. Die Wii wies mich nach jeder Übung darauf hin, dass ich ein richtiger Gleichgewichts-Anfänger bin und bezeichnete mich „Unbalancierte“.
Ja, es ist frustrierend, wenn man ständig vom Seil fällt, im Fluss gegen das Ufer prallt, im SnowBoard alle Fahnen umfährt und Kugeln nicht ins Loch geschoben bekommt. Ich übe fleißig weiter und vielleicht nennt mich die Wii am Ende meiner Reha dann eine Profi-Seiltänzerin 😉
Krankengymnastik mit Staunen
Manchmal hat man Gruppentermine und manchmal auch Einzeltermine in der Krankengymnastik. Heute war so ein Einzeltermin. Meine Therapeutin hat mir heute mal die sehr festen Muskeln in meiner linken Wade geweicht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für Schmerzen waren. Die Spastik schoß mir ins Bein und in den Fuß, ich dachte sie macht mir meine Muskeln kaputt, so wie sie meine Wade geknetet hat. Und dann kam das Staunen!
Meine Muskeln im kompletten linken Bein sind sehr verhärtet und der Muskeltonus (Muskelspannung) ist immens hoch und ich laufe sehr oft wie ein Roboter und alles ist extrem angespannt. Das locker lassen bekomme ich schon gar nicht mehr hin. Und jetzt hat sie mich gequält, die Muskeln in der Wade und im Fuß gelockert, die Wade getapet und dann bin ich von der Liege aufgestanden. (das Tape ist hautfarben und man sieht es leider nicht so gut)
Staunen wie es doch funktioniert
Ich musste es gleich ausprobieren, ob die Quälerei an meiner Wade was gebracht hat außer Schmerzen. Meine Augen wurden immer größer, mein Mund stand offen und es kamen Laute raus wie „wooh – Hammer – das glaub ich nicht“.
Das Laufen ging viel flüssiger, ich weiß schon gar nicht mehr, wann es das letzte Mal so war. Mein Fuß fühlte sich nicht mehr so steif und patschig an. Mein Gleichgewichtssinn war wesentlich besser.
Verhärtete Muskulatur
Nach diesem Termin heute bei der Krankengymnastik, nach dieser schmerzhaften Kneterrei an meiner Wade, wurde mir bewusst, wie verhärtet meine Muskulatur ist und dass Schonen doch manchmal der falsche Weg ist. Ich schone mich nicht viel, aber das was ich mache, ist nicht das richtige und man kann sich die Muskulatur (vor allem an der Wade, am Fuß und an den Oberschenkeln) vielleicht auch selbst massieren.
Jetzt kommt Ostern und danach ist meine nächste Therapiestunde und dann lasse ich mir Übungen für Zuhause zeigen, die genau dieses Ergebnis wie heute erzielen sollen. Ich sage euch: ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass ich nach der Reha die Uhr ein Stück zurück gedreht habe! Das wünsche ich mir, das erhoffe ich mir und daran glaube ich nach dem heutigen Tag!
Und was war heute noch schön?
Es gab zum Mittag Kaiserschmarrn. Mehr ist dazu nicht zu sagen, außer LECKER!




Da saß ich nun im März 1993 auf dem Krankenbett und musste den Arzt nochmal fragen, wie die Krankheit heißt, die ich jetzt habe. Multiple Sklerose? Noch nie gehört. Ist das schlimm? Kann ich daran sterben? Was mache ich jetzt damit? Für mich unaufgeklärt und völlig unwissend verließ ich nach elf Wochen der Diagnosesuche mit meinen gerade 19 Jahren das Krankenhaus. Damals war das keine so häufig entdeckte Krankheit wie heute und es gab nicht viel, was man darüber lesen und sich informieren konnte. Heute ist das anders und das ist auch gut so.
ngen. Damit die Zeit des Fahrens in der Wohnung nicht zu langweilig wird habe ich mir Gesellschaft geholt. Die alte Verfilmung von Planet der Affen sollte herhalten und das Rad fahren ging wie von selbst. Was soll ich sagen es ging so gut wie schon lange nicht mehr. Ich dachte in dem Moment jippii jetzt kommt die Energie. Bin zwanzig Minuten in einem richtig guten Tempo gefahren und hatte das Gefühl, meine Beine und Füße fühlen sich ein bisschen so an wie früher. Dieser Zustand war leider nur auf dem Rad. Als ich dann wieder zu Fuß in meiner Wohnung unterwegs war war das kurze Glücksgefühl wieder weg. Aber es war da und das zählt!
Bevor ich das Gemüse rausnehme probiere ich logischerweise die Brühe. Gemacht getan einen Esslöffel Gemüsebrühe probiert. Kurz danach wurde es mir etwas schwindelig. Nach einem Pfefferminztee war es wieder ok. Ich fand das sehr merkwürdig, aber der Schwindel war ja wieder weg. Abends aß ich dann eine Schüssel mit der Gemüsebrühe und mir wurde wieder schwindelig. Ob das am Sellerie lag? Ich habe gelesen, dass es eine Sellerieallergie gibt. Die Symptome betreffen die Haut, die Atmung und die Schleimhäute. Da steht nirgendwo etwas von Kreislauf oder Schwindel. Außer ein Kommentar in einem Forum. Da beschreibt eine Frau, dass ihr immer schwindelig wird, wenn sie Sellerie isst. Na gut, ich werde vorsichtshalber morgen eine neue Brühe kochen, nur mit Karotten. Was es nicht alles gibt 😮
dem Laufen. Kein Grund aufzugeben, kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, kein Grund Trübsal zu blasen. Ich freue mich lieber, dass mein Motorrad wieder problemlos anspringt und morgen ist ein neuer Morgen und ein neuer Fastentag. Fastentag fünf!