Mama Schulzes Buchpremiere

Schnupfend und hustend stand Julia in dieser wunderbaren Agentur in Frankfurt und fand sehr schöne einleitende Worte zur Premiere ihres ersten Buches.

Vor Start der Lesung bedankt sich Julia bei einigen vielen Menschen, die sie seither begleiten von der Diagnose bis heute. Aber dann kam der Klos im Hals und das kämpfen mit den Tränen. Sie war jetzt bei ihrem Danke für ihren Mann Paul. An dieser Stelle wurde mein Klos im Hals auch sehr groß. Sie bedankte sich bei ihrem Mann, dass er immer noch bei ihr ist. Er mit ihr durch dick und dünn geht in guten und auch in all den ganzen schlechten Zeiten mit der MS und er immer an ihrer Seite steht. Da war mein Klos im Hals riesengroß, weil ich seit einem Jahr nach einer dreizehnjährigen Beziehung mein Leben jetzt allein meistern werde.

Julia nahm Platz auf dem Sofa und ihr Mann unterstützte sie lesend falls der Husten sich in den Vordergrund drängen wollte. Die Lesung empfand ich sehr persönlich, sehr mitfühlend und angenehm im Zuhören und zu lachen gab es auch die ein oder andere Textstelle. Bei einer Textpassage fühlte ich mich zurückversetzt in meine Zeit als ich die Diagnose bekommen hatte vor fast 25 Jahren, auch wenn das bei mir etwas anders war. Julia war mit ihren damals 30 Jahren bewusst, was MS bedeutet. Ich war gerade 19 geworden und hatte damals keine Ahnung, nicht mal die Ärzte. Bei der Verkündung der Diagnose fühlte sich Julia im Wald stehend und sah nix vor lauter Bäumen und verstand die Welt nicht mehr.

Eine Passage kann ich voll und ganz bestätigen. Julia und ihr Mann saßen beim Neurologen, es ging um die Medikamentengabe, als Paul das Thema alternative Heilmethoden ansprach. Daraufhin hatte der Neurologe gesagt, dass er das Gespräch beendet und die beiden sollen lieber gehen, wenn sie sich statt für eine Medikation für Naturheilmittel entscheiden. Die beiden haben meiner Meinung nach genau das richtige gemacht: sie haben die Praxis verlassen. Ich habe in den 25 Jahren, in denen ich schon mit dieser Krankheit lebe, auch noch nie einen Neurologen gefunden, der offen ist für alternative Medizin. Das finde ich nach wie vor sehr schade, aber damit verdient die Pharmaindustrie ja auch nix. In beiden Schwangerschaften hat Julia übrigens keine Medikamente genommen, sie hat gestillt und ihr ging es sehr gut und sie dachte die MS wurde durch die Schwangerschaft gestoppt.

Ich habe mir das Buch gekauft und werde es jetzt komplett lesen und schauen ob ich mich in manch Situation wiedererkenne. Ich fand es einen rundum gelungenen Abend mit vielen Besuchern, einem grandiosen Fingerfood-Angebot und in sehr edlen Agenturräumen in Frankfurt.

Dankeschön Julia für diesen Abend. Dankeschön, dass wir uns persönlich kennengelernt haben und ich freue mich, wenn ich dich für das von mir geplante Projekt gewinnen kann. Ich wünsche dir alles Gute und die Geschichte mit der dreckigen Wäsche, die du nach deinem Mann geworfen hast, ist sehr amüsant. Auch wenn die Situation für dich weniger amüsant war in diesem Moment.

Ich lese weiter deinen Blog und lass mich gern mitnehmen in dein Leben als Mama Schulze!

Es bleibt wie immer alles spannend und wir bleiben neugierig und leben unser Leben und werden weiter anderen Mut machen mit unseren Geschichten. 🙂

 

 

Schön, dass es dich gibt!

 

 

Und jetzt mache ich noch Werbung für das Buch von Julia.

Ich habe mich entschieden fairbuch.de zu unterstützen und poste deren Link zum Buch. Hier kannst du entweder das Buch oder ein ebook bestellen 🙂

5 Gedanken zu „Mama Schulzes Buchpremiere

  1. Claudia

    Liebe Dany,

    es freut mich sehr dass du so eine schöne Zeit in Frankfurt bei der Buchpräsentation hattest!

    Folgendes hat mit der Buchpräsentation an sich nichts zu tun, aber die Sache mit diesen engstirnigen Neurologen ist einfach schlimm, da hab ich schon so viele Geschichten gelesen :/

    Mir haben sie damals im Krankenhaus (leider erfolgreich) zu dritt (alles Chefärzte) eingeredet, dass es kaum MS-Betroffene gibt die keine Medikamente nehmen (mittlerweile weiß ich dass das Blödsinn ist!).

    Zum Glück habe ich kürzlich eine Neurologin gefunden, die sagt, dass ich selbstverständlich selbst bestimmen darf ob ich Medikamente nehmen möchte oder nicht und dass sie mich bei jeder Entscheidung unterstützen wird. Kann mein Glück kaum fassen, da ich eben schon in div. Blogs und Foren mitbekommen habe, dass dies leider (!) eine megagroße Ausnahme ist. 🙁

    Also gib nicht auf, vielleicht findest du auch noch einen Arzt oder eine Ärztin die etwas offener mit dem Thema umgeht! Einfach mal einige abklappern…

    Alles Liebe,
    Claudia

  2. zeitgedanke Beitragsautor

    Hallo liebe Claudia,

    ich lerne immer mehr MSler kennen, die keine Medikamente nehmen und sich gut fühlen. Wenn ich zurückschaue, dann fing das schlechte Laufen an, nachdem ich angefangen hatte Interferone zu spritzen, das war 2007/2008. Natürlich kann ich das nicht genau belegen, aber es sieht nach einem Zusammenhang aus. Ob ich das wieder rückgängig machen kann? Das wäre schön, ich habe Hoffnung und ich gebe alles 😉

    2010 entschied ich mich, meine Interferon-Medikation zu beenden. Mein Neurologe hat den Wunsch von mir aufgenommen und meinte damals es ist meine Entscheidung, er akzeptiert die und unterstützt mich dabei, aber ich solle mich sofort melden, wenn es schlechter wird. Leider bin ich letztes Jahr umgezogen und hier im neuen Wohnort nicht sehr glücklich mit der Neurologin, bei der ich bin. Aber mein letzter Neurologe hatte auch nix mit alternativen Heilmethoden am Hut, leider.

    Die Suche nach einem neuen Neurologen steht aktuell nicht bei mir auf der Agenda, das ist immer so mühsam, weil man seine Geschichte wieder komplett ausrollen muss. Dann werden irgendwelche Untersuchungen gemacht, die nur Geld kosten und keinen neuen Impuls geben. Ich halte Augen und Ohren offen und wer weiß vielleicht finde ich irgendwann einen Neurologen, der über den Alternativmedizin-Tellerrand schaut. Man solle ja niemals die Hoffnung aufgeben. Ansonsten bin ich mein eigener Arzt und muss leider immer Geld ausgeben für Heilpraktiker.

    Was ist jetzt eigentlich teuer? Die Gesundheit oder die Krankheit? 😉

  3. Claudia

    Na ob man da ab einem gewissen Punkt noch so gut unterscheiden kann…? 😀
    Hab grad selbst überlegt, keine Ahnung. Teures Wohlbefinden?
    Egal. Alles teuer. Bäh. 😉

  4. Pingback: Mein Buch: Die Buchpremiere - Mama Schulze

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