Ich bin ich…wichtige Worte von Heike

Heute möchte ich gern die Zeilen der MS-Bloggerin Heike Führ zitieren. Ich hätte es nicht besser schreiben können und dieses Thema sollte nicht nur uns MSler betreffen, sondern jeden Menschen.

Dinge, die einen runterziehen, die einen Nerven kosten, die es schaffen, dass man sich nicht gut und wohl fühlt. Diesen Dingen soll und darf man keinen Raum geben, sofern das eben möglich ist. Jede und jeder, der sein MS-Paket zu tragen hat, wird berichten können, dass all das was Heike beschreibt, unsichtbar-sichtbares Gift für die MS ist. Aber lest selbst. Danke Heike für diesen sehr guten Beitrag auf deinem Blog.

Foto: zeitgedanke.org (Dany irgendwo in Tennessee)

Ich bin ich – und ich habe keine Geduld mehr für Dinge oder Menschen, die mir nicht gut tun…

Ich bin ich. Ich entwickle mich weiter. Ich gestatte mir, mich liebevoll in Achtsamkeit und mit Selbstfürsorge wahrzunehmen und zu pflegen. Ich bin mir wichtig. Ich habe gelernt, in all den Jahren, dass ich für mich sorgen muss, um im Gleichgewicht zu bleiben. Um in Balance zu schwingen. Dafür brauche ich Energie, die mir wichtig ist und die ich mir gönne und für die ich bereit bin zu haushalten („Energie-Management“). Ich habe keine Geduld mehr für Dinge die mir nicht gut tun…. Oder für Menschen, die mir Kraft rauben und die meine wertvolle Energie aus mir heraussaugen möchten. Ich habe mich entschieden, diese Menschen und Situationen/Dinge zu meiden. Ich habe endlich einen Punkt in meinem Leben erreicht, an dem ich keine Zeit mehr verschwenden möchte mit all dem, was mir missfällt, mir wehtut oder mich gar verletzt. Dieser Punkt beinhaltet auch, dass ich mich trenne von Situationen und Menschen, die mir nicht gut tun oder schaden und dass ich gewisse Situationen einfach „verlasse“!

Ich brauche wohltuende, anteilnehmende und empathische Freundschaften, die auf Respekt, Liebe und Loyalität basieren und ich verachte Verrat! Deshalb habe ich auch keine Geduld mehr für unnötigen Streit, für Zynismus, oder „Wertung“ und vor allem nicht mehr für übertriebene Forderungen jeglicher Art. Ich habe einen Punkt in meinem Leben erreicht, der mir aufzeigt, dass ich all dies nicht mehr brauche und nicht mehr haben MÖCHTE! Ich brauche niemandem mehr zu gefallen – vor allem nicht jenen, die mich nicht mögen. Ich muss auch niemanden zulächeln, der mich nicht anlachen mag. Warum auch? Ich möchte keine einzige Minute mehr an Leute verschwenden, die lügen und manipulieren und es nicht gut mit mir meinen. Ich habe im Laufe meines Lebens gelernt, dies zu erkennen und auch diese Situation zu verlassen. Ohne Groll, um mich zu schützen, um meine Nerven zu sparen. Um mit mir in Frieden und Einklang zu leben.

Ich bin ich – ich lebe mit mir und wenn ich in der Balance bin, kann ich all mein Wissen, meine Liebe und mein Mitgefühl getrost an jene weitergeben, die mir am Herzen liegen; für die ich auch bereit bin, bis an meine Grenzen zu gehen. Jene, die mich so lieben, wie ich bin, die mich achten und als individuellen Menschen wahrnehmen.

WERTFREI!

ICH habe absolut keine Geduld mehr für all diejenigen, die meine Geduld nicht verdienen.

Ich habe Schwächen, an denen ich arbeite, aber ich habe auch viele Stärken und auf diese konzentriere ich mich.

Ich bin ich. Ich sorge für mich, damit ich auch für andere sorgen kann.

Neider oder Menschen, die mir mit Missgunst begegnen, schließe ich aus meinem Leben aus. Ich lerne zu akzeptieren, dass man nicht jeden Menschen mögen kann und dass ich umgekehrt nicht von jedem gemocht werden muss.

Meine Zeit ist mir zu schade, um zu hassen, zu verhöhnen, zu lügen und zu betrügen. Das sind nicht meine Maßstäbe und Wertvorstellungen und ich tue mir Gutes, wenn ich danach lebe.

Ich versuche andere Menschen ebenso wertfrei zu achten und übe mich darin. Niemand ist frei von Fehlern, deshalb ist es für mich wichtig, mir selbst und anderen zu vergeben. Das schafft Frieden und Freiheit – für alle Beteiligten.

Ich bin wertvoll, auch mit Beeinträchtigungen und ich lebe mein Leben, in dem Liebe, Wertfreiheit, Respekt, Toleranz und Empathie, gepaart mit Humor, Freundlichkeit und Zuversicht eine große Rolle spielen, in dem Menschen wertfrei „sein“ dürfen und Tiere als Lebewesen angesehen werden. Ich lebe mein Leben und habe eine einzige Erwartung: dass man dies akzeptiert. © 2017 Heike Führ/multiple-arts.com

4 Gedanken zu „Ich bin ich…wichtige Worte von Heike

  1. Marc

    Ja, das stimmt. Eigentlich sollte jeder nach dieser Maxime sein Leben leben. Tatsächlich half mir die Krankheit aber dabei! Denn davor wusste ich zwar von vielen „Energiefressern“, zog daraus aber nur selten Konsequenzen. Häufig blieb es bei faulen Kompromissen: Ich traf mich weiterhin mit Leuten, die mich deprimierten, nur eben ein bisschen seltener. Oder ich hielt an meinem langweiligen Job fest, der keinerlei Spaß, nur Geld einbrachte. Erst nach der Diagnose und der zunehmenden Verschlechterung meines Gesundheitszustands, warf ich immer mehr dieser Energiefresser über Bord. Und dafür bin ich der MS dankbar.

  2. zeitgedanke Beitragsautor

    Lieber Marc,

    mir geht es ähnlich wie dir. Nur der Punkt Job, der auch ein großer Energiefresser und Ärgertopf sein kann mit Kollegen, die man nicht so einfach über Bord werfen kann, da muss ich trotzdem erstmal an mir selbst arbeiten. In diesem Zusammenhang fällt mir immer der Spruch meines besten Freundes Dirk ein: Lächle einfach, denn du kannst sie nicht alle töten, aber du kannst sie mit deinem Lächeln verunsichern 😉

  3. Anna

    Liebe Heike,
    „ich- bin- ich- sein“ ist hilfreich. Sich von Menschen oder Situationen zu trennen, die krank machen. Das kann aber auch einsam machen. Und der Lebenspartner ist ja auch noch da und muss mit meiner „ich-bin-ich-Haltung“ umgehen können. Wir sind eben nicht allein auf der Welt. So einfach ist das alles nicht.

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