Multiple Sklerose? Noch die davon gehört…

…sagte ich 1993 als ich die Diagnose bekam. Die Firma Mediteo hat heute einen Gastbeitrag von mir veröffentlicht, lest selbst:

Multiple Sklerose? Krankheit mit den tausend Gesichtern.

Da saß ich nun im März 1993 auf dem Krankenbett und musste den Arzt nochmal fragen, wie die Krankheit heißt, die ich jetzt habe. Multiple Sklerose? Noch nie gehört. Ist das schlimm? Kann ich daran sterben? Was mache ich jetzt damit? Für mich unaufgeklärt und völlig unwissend verließ ich nach elf Wochen der Diagnosesuche mit meinen gerade 19 Jahren das Krankenhaus. Damals war das keine so häufig entdeckte Krankheit wie heute und es gab nicht viel, was man darüber lesen und sich informieren konnte. Heute ist das anders und das ist auch gut so.

Was ist das denn überhaupt?

Multiple Sklerose ist eine Autoimmunkrankheit, die auch die Krankheit der Tausend Gesichter genannt wird. Sie kann sich in einer Vielzahl von Symptomen zeigen und verläuft bei jedem Betroffenen anders. Recht schnell hatte ich verstanden, warum man sie die „Krankheit mit den tausend Gesichtern“ nennt. Ich hatte Schübe mit den Extremitäten, die nur noch eingeschränkt funktionierten, hatte Gesichtsnervlähmung, hatte eine Sehnerventzündung und sah dadurch doppelt. All diese Ausfälle sind wieder vollständig zurückgegangen. Andere klagen auch über die sogenannte Fatique, eine ständige Müdigkeit, das habe ich zum Glück nicht.

Medikamente

Seit 2011 nehme ich ein Medikament, das einen Arzneistoff aus der Gruppe der reversiblen Kaliumkanal-Blocker enthält. Es soll zur Verbesserung der Gehfähigkeit beitragen. Bei mir hatte sich der Fußheber verbessert. Diese Tablette nimmt man morgens und abends immer in einem Einnahmeabstand von 12 Stunden. Damit der Wirkstoff wirken kann muss dieser zeitliche Abstand eingehalten werden. Für eine Therapie ist es sehr wichtig, dass man die Einnahmezeiten einhält. Die Forschung für Multiple Sklerose geht immer weiter voran und immer wieder kommen neue Medikamente auf den Markt. Und so wie es diese Krankheit mit den Tausend Gesichtern gibt, so unterschiedlich wirken die einzelnen Wirkstoffe für jeden Einzelnen und ich habe jeden Tag die Hoffnung, dass irgendwann in den Medizinbüchern nicht mehr dieses unschöne Wort „unheilbar“ steht.

Das Leben geht trotzdem weiter

Für mich war damals und auch heute das allerschlimmste, dass ich in meinem Sport eingeschränkt wurde und heute auch teilweise bin. Aber all das lässt mich mein Leben immer noch mit neugierigen Augen sehen. Mein Gleichgewichtssinn ist nicht mehr so gut und ich kann dadurch nicht mehr Fahrrad oder Motorrad fahren. Zum Glück habe ich Alternativen gefunden und fahre jetzt Tandem und Motorrad-Gespann. Beim Tandem sitze ich hinten und der Vordermann/-frau hält das Gleichgewicht und das Motorradgespann fahre ich selbst, mit dem Beiwagen ist mein Gleichgewicht wieder hergestellt. Ich liebe diese Alternativen!

Ein Blog, Alternativen, Hoffnung und die Ernährung

Ich möchte mit meinem Blog anderen Betroffenen und auch deren Angehörigen Mut machen, dass das Leben mit dieser Krankheit nicht vorbei ist. Mein Leben war noch nie so spannend wie heute. Ich suche und finde Alternativen, die mich am aktiven Leben weiterhin teilhaben lassen. Es gibt auch Betroffene, die sind aktiv und ohne Einschränkungen bis ins hohe Alter. Es ist und bleibt die Krankheit mit den tausend Gesichtern. Ich weiß natürlich nicht, wie es mir in einigen Jahren geht, ich weiß nur, dass ich den Verlauf ein bisschen selbst in der Hand habe durch meine Ernährung und der Einstellung zum Leben.

MS und Ernährung

Das Thema Ernährung beschäftigt mich schon seit einigen Jahren in Bezug auf die Multiple Sklerose. Es motiviert mich immer wieder, herauszufinden, wie es mir noch lange gut gehen kann trotz MS und ich weiß, ich bin auf einem guten Weg – auf meinem Weg. Und all die Erfahrungen möchte ich gerne weitergeben, das liegt mir sehr am Herzen und ich freue mich über jeden Betroffenen und auch Angehörigen, der daraus Mut und Kraft ziehen kann für seine eigene MS-Geschichte. Niemals darf man den Kopf in den Sand stecken, das ist auch gar nicht gut für den Teint. ?

Veröffentlicht von Mediteo am 21.02.2018

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