Archiv für den Monat: April 2018

krasse Scheiße

Entschuldigt bitte meine Ausdrucksweise, aber was anderes fällt mir dazu nicht ein, meiner Begeisterung mehr Gewichtung zu geben 😉 Ich habe vor einigen Tagen eine Fußheber-Orthese bekommen, es ist eine einfache Technik mit großer Wirkung! Eine Freundin hat mir schon vor Monaten gesagt, ich soll das mal ausprobieren. Jetzt hab ich es getan und was soll ich sagen, mein linkes Bein schwenkt beim Laufen nicht mehr zur Seite raus. Mein Fuß geht (einigermaßen) gerade nach vorn und der Fuß kippt nicht mehr nach unten. Hammer!

Das Prinzip ist eigentlich sehr einfach. Um das Bein (direkt oberhalb des Fußes) wird eine Manschette angebracht, im Schuh (das geht in diesem Falle nur mit einem Schnürschuh) kommt das Gegenstück für die Verbindung über einen Klickverschluss. Der Fuß befindet sich beim Laufen in der Fußhebestellung, kann nicht nach unten klappen, bleibt nicht hängen und funktioniert einfach

Ich bin sehr begeistert und laufe hier seitdem viel mehr, habe natürlich auch Muskelkater von der Bewegung und soll es aber nicht immer tragen. Der Fuß wird faul, wenn er sich gar nicht mehr anstrengen muss und das wollen wir ja nicht.

Fußheberschwäche

Diese Fußheberorthese unterstützt die Anhebung des Fußes. Dadurch erhöht sich dann die Mobilität und auch die Sicherheit. Ich merke den Unterschied sehr extrem zu vorher. Beim Treppensteigen ist mir der Fuß allerdings mit diesem System zu starr und das Treppensteigen übe ich lieber ohne diese Orthese.

Wenn ich mit meinen Mitstreitern durch Bad Wildbad schlender sind jetzt sehr oft die Wanderstöcke dabei und nicht der Rolli. Ich fühle mich viel sicherer mit dieser Wunderwaffe, halte oft meine Stöcke nach oben, um sie zeitweise nicht zu benutzen beim Laufen. Aus meinem Mund kommt dann immer wieder „krass —- das ist echt krass“ und ich strahle wie ein Honigkuchenpferd im Kreis.

Das Schöne ist auch, dass man das kaum sieht, wenn es unter der Hose ist. Meine Schwäche im Fußheber hatte schon vor einigen Jahren begonnen. Oft bin ich hingefallen, weil ich an irgendwelchen Kanten hängengeblieben bin. Einfach toll, was es so alles gibt und wie es auch wirken und funktionieren kann und wie sich der gesamte Bewegungsapparat dadurch verändert.

Countdown läuft

Unglaublich, dass bald sechs Wochen Reha vorbei sind. Ich kann heute schon sagen, der Quellenhof war das Beste was mir passieren konnte. Tolle Therapeuten, tolle Umgebung, tolles Programm und vor allem wundervolle Menschen, die ich hier kennengelernt habe. Ich bin mega dankbar dafür.

Heute habe ich noch einiges auf dem Plan an Bewegungstherapien stehen, arbeite an meinem Kunstwerk aus Ton weiter, bekomme Elektro/Strom auf meine LWS und morgen ist schon Freitag. Diese sechs Wochen sind wie im Flug vergangen und ich möchte sie nicht missen. Bestimmt werde ich Wiederholungstäter im Quellenhof in Bad Wildbad. Am Ende meiner Reha schreibe ich dann etwas detaillierter zu den einzelnen Therapien hier.

Schwungmasse

Hier habe ich öfter und regelmäßiger gegessen als zuhause, dadurch ist meine erotische Schwungmasse am Bauch gewachsen, aber die geht wieder weg, wenn ich zuhause bin 😉 (hoffe ich) und wenn nicht, dann melde ich mich beim Bauchtanz an, das ist ja auch gut für die Bewegung.

Im Netz liest man öfter negative Kommentare vom Essen im Quellenhof, das kann ich nicht bestätigen. Das Essen schmeckt sehr gut! Die Damen von der Küche sind sehr nett, hilfsbereit, lustig und aufmerksam. Es gibt immer was anderes zu Essen, es schmeckt sehr gut und ist auch köstlich und man kann es sowieso nicht für jeden recht machen. Gleich gibt es bei mir Mittagessen und heute habe ich mir Seelachs ausgewählt. Man hat die Möglichkeit aus drei verschiedenen Mittagessen jeden Tag zu wählen. Mein Daumen geht hoch für die Küche im Quellenhof und vor allem für das Personal.

junges Reh

Als ich vor fast sechs Wochen in Mainz losgefahren bin Richtung Bad Wildbad habe ich zu meinen Freunden und meiner Familie gesagt „wenn ich wiederkomme, dann springe ich wie ein junges Reh herum“. Das meinte ich damals eher sarkastisch, doch heute würde ich sagen „ich springe vielleicht nicht wie ein junges Reh, aber ich bin definitiv mobiler geworden. Ich habe hier viele Anregungen bekommen, die ich in meinen Alltag mitnehme. Die große Kunst ist es jetzt, dass man das was man gelernt hat auch zuhause weiter fortführt. Diesen Vorsatz habe ich mir gemacht. Tschagga 🙂

Erfolgserlebnis Yoga

Nennt mich jetzt bitte Meister Yoga 🙂 aber auf dem Seil bekomme ich es leider immer noch nicht hin, dass ich meine Beine gleichmäßig belaste und dadurch  vom Seil fliege. Naja wenigstens Yoga-Meister! Eine Karriere als Seiltänzerin werde ich mir wohl abschminken müssen.

Ich bin auch immer wieder erstaunt wie anstrengend diese Gleichgewichts-Übungen auf der Wii sind obwohl man sich gar nicht großartig bewegt.

Meine Tage sind sehr voll mit Therapien und Anwendungen, was ich sehr gut finde. Gleich gehts weiter und mein Rücken bekommt Nervenstimulation durch Reizstrom. Das bekomme ich schon seit einer Weile und ich glaube, das ist meine letzte Chance für den Rücken, denn eine Operation kommt auf keinen Fall für mich in Frage.

Über den Rücken, den Strom und diese Elektro-Therapie werde ich demnächst noch berichten, weil das einen Artikel verdient, weil es funktioniert. Die Schmerzen im Rücken (LWS) werden weniger und die Bewegung besser.

 

mit dem Rolli in die Bahn

Heute war es nun soweit und es gab unser nächstes Projekt „mit dem Rolli in die Bahn“. Das ist von Zug zu Zug sehr unterschiedlich, da die Einstiegsmöglichkeiten sehr verschieden sein können. Von der Höhe, von den Zwischenräumen beim Einstieg oder von der Bahnsteigkante.

Heute hatten wir die Haltestelle vorm Quellenhof und den Bahnhof Bad Wildbad als Übungsstätte.

Im ersten Moment bekommt man leichtes Herzflattern, weil zwischen ausgeklappter „Rampe“ und dem Wagon ein etwas breiterer Spalt ist über den man drüber muss. Die kleinen Räder bleiben gern in solchen Zwischenräumen stecken.

Erstmal wurde die Angst davor mit Worten genommen und das Ganze einfach geübt und plötzlich wurde aus Flattern Freude und Stolz. Ich will hier gar nicht weiter viele Worte verlieren. Ich finde, ihr habt das Alle ganz wunderbar gemacht und ich hab übrigens, wenn ich übend und kippelnd (kippeln heißt, die beiden kleinen Vorderräder in die Luft halten und nur mit den großen Rädern rollen) in Zugwagons einsteige auch immer Herzrasen, weil ich nie weiß, ob es funktioniert. Zum Glück fahre ich wenig Zug 😉

Ist man dann endlich im Zug ist es sehr wichtig, dass man quer zur Fahrtrichtung steht und gleich beide Bremsen festmacht. Wenn der Zug bremst oder Fahrt aufnimmt ist bei einer Parkposition in Fahrtrichtung bzw. entgegen der Fahrtrichtung die Gefahr recht groß, dass sich der Rolli trotz Bremse bewegt.

Einfach ausprobieren und üben, das nimmt ungemein die Angst vor solchen Situationen. Und wenn man sich ganz unsicher und vielleicht allein unterwegs ist, dann immer um Hilfe fragen. Hilfe annehmen musste ich auch lernen und wenn der Eine nicht helfen will oder kann, dann macht es der Nächste 😀

RolliGang im Kurpark beim Training

Einige der MSler haben entweder schon einen eigenen Rollstuhl in den Quellenhof mitgebracht oder einige bekommen hier auch einen ausgeliehen, um den Umgang mit dem rädrigen Teil zu üben. Bei einigen Ausflügen hatte ich meinen Rolli dabei, bin Bordsteine hochgekippelt und man konnte sehen, dass ich das nicht zum ersten Mal mache.

Wie machst du das?

Von meinen Mitstreitern und Mitstreiterinnen kam immer mal wieder die Frage ob ich das mal zeigen könnte, wie ich das mache und da ist bei mir die Idee geboren, wir machen ein Rollitraining im Park. Gesagt getan habe ich bei der Rollstuhlabteilung des Quellenhofs Rollstuhlhütchen zum Abstecken einer Slalomstrecke ausgeliehen, habe Vorbereitungen getroffen für einen Vormittag am Wochenende und dann ging es los.

Wir sind Slalom gefahren, vorwärts, rückwärts. Haben kippeln geübt, damit man mit eigener Kraft einen Bordstein hochkommt (hier werden die kleinen Vorderräder nach oben gekippt, damit man am Bordstein nicht hängen bleibt). Sind auf Zeit eine Slalom-Staffel gefahren. Haben uns gedreht, sind mit dem Rolli gesprungen und haben geübt was das Zeug hielt.

Am Ende kam dabei ein kleines Video raus

Einiges von diesem Vormittag haben wir gefilmt und fotografiert und es war genug Material da für einen kleinen Kurzfilm und einen Slalom-Zeitraffer. Das hat soviel Freude gemacht, wir haben gelacht, trainiert, geübt, sind Slalomstaffel gefahren mit drei Teams und es gab sogar eine Siegerehrung. Und mein größter Lohn waren die Aussagen, dass es viel Spaß gemacht hat und dass der Lernerfolg prima war. Da sage ich Danke! 🙂

Diesem Zeitraffer könnte ich immer wieder zusehen und schade, dass wir nicht mehr Runden in der Schlange um das Hütchen gedreht haben. Vielleicht hole ich das noch nach 😉

Warum einen Rolli, wenn man noch laufen kann?

Diese Frage habe ich vor Jahren auch oft gestellt bekommen. Meine Antwort war damals schon: wenn ich den Umgang mit einem Rollstuhl erst erlerne, wenn ich vielleicht nicht mehr so beweglich bin, dann wird es mir verdammt schwer fallen, das leicht zu erlernen. Und diese Leichtigkeit hat man, wenn man nicht darauf angewiesen ist.

Ich nehme mittlerweile meinen Aktivrollstuhl bei längeren Strecken, weil ich diese von der Ausdauer beim Laufen nicht mehr gut schaffe. Der Rollstuhl ist dann für mich eine sehr große Erleichterung. Bis zu dieser Erkenntnis hat es bei mir übrigens Jahre gedauert. Ich bin sehr froh über meinen kleinen Porsche und auch sehr dankbar, dass es sowas überhaupt gibt und dass ich mittlerweile auch Freude daran habe, Anderen meine Freude weiterzugeben und sie zu ermutigen und zu motivieren.

mit dem Rolli in die Bahn

direkt vorm Quellenhof fährt die Bahn Richtung Pforzheim. Wenn man mit dem Rollstuhl mitfahren will, sollte man wissen, wie das funktioniert. Wie komme ich in die Bahn rein? Was habe ich zu beachten, wenn ich dann endlich drin bin und wie komme ich wieder aus der Bahn raus? Das ist der nächste LernStep mit dem Rolli. Dafür haben wir uns alle für morgen nach dem Abendessen verabredet und fahren mit den Rollstühlen Bahn. Ich bin selbst gespannt, wie gut ich das erklären und zeigen kann. Ich freu mich schon!

was wird

[…] Manchmal, wenn man es am wenigsten erwartet, aber vielleicht am meisten braucht, findet man sich an einem unbekannten Ort wieder, mit Menschen, die man gleichfalls nicht kennt, und erfährt neue Dinge[…]

So steht es im Vorwort von „Das Café am Rande der Welt“ und den Erzählungen über den Sinn des Lebens. Zwischen Krankengymnastik und Beckenbodentraining nutze ich jetzt die freie Zeit und beginne mit Instantkaffee in der Hand auf meinem Balkon im Quellenhof dieses Buch zu lesen.

 

 

 

[…] rückblickend würde ich sagen, dass die Situation in jenem Moment ein Symbol für mein […] Leben war. So orientierungslos ich auf der Straße war, so sehr hatte ich die Orientierung auch in meinem Leben verloren. Ich wusste nicht genau, wohin ich unterwegs war oder warum ich mich in eine bestimmte Richtung bewegte[…]

Orientierungslos

Orientierungslos oder wohin wird es gehen, das umschreibt mein jetziges Leben sehr genau. Ich bin seit drei Wochen zur Reha, habe sehr tolle Menschen kennengelernt, lerne meinen Körper und meine Bewegung neu kennen, gebe meiner Beweglichkeit Orientierung. Ich sehe Fortschritte, habe auch immer wieder kleinere Rückschläge, aber die Fortschritte haben aktuell für mich eine viel größere Gewichtung. Diese körperliche Orientierungslosigkeit spüre ich jeden Tag, wenn ich mich mit meinen Beinen laufend bewege. Mein ganzer Körper ist so sehr damit beschäftigt ohne Sturz voran zu kommen, dass ich selbst nie gemerkt habe, dass mein Körper sich dadurch so stark verkrampft, dass ich immer unbeweglicher wurde. Jetzt hier im Quellenhof mit diesen genialen Therapeuten werde ich ihm wieder Orientierung geben 🙂

Orientierungslos bin ich gerade beruflich, da ich mich nach einer Veränderung sehne, weiß aber noch nicht, in welche Richtung(en) ich schauen soll. Darüber mache ich mir aber erst einen Kopf, wenn ich wieder zuhause bin. Hier in der Reha möchte ich soviel wie möglich lernen und mitnehmen, denn der Alltag nimmt mich dann wieder schneller ein als ich will.

Orientierung geben

Orientierung gebe ich morgen, wenn ich ein Rollitraining abhalte und anderen behilflich sein kann im Lernen, Üben und im Umgang mit dem Rolli. In der Spur bleiben und dabei an Bordsteinkanten hochkommen und um Hindernisse schlängeln, das ist die Orientierung.

Darauf freue ich mich schon, das wird toll werden. Und Übungen für den Spaß habe ich mir auch schon ausgedacht. Wenn das Wetter auch noch mitmacht, dann wird das ein schönes Training und ein spaßiger Vormittag.

Wohin wird es gehen?

Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht wie sich die MS in den kommenden Jahren verhalten wird. Ich weiß nicht wohin es mich beruflich verschlägt. Ich weiß nicht, ob ich jemals (wieder) einen Menschen finden werde, der an meiner Seite sein und leben möchte, der mich so nimmt wie ich bin. Ich weiß nicht, wielange ich noch dort wohnen werde, wo ich wohne. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben KEINEN Plan. Aber ist das schlimm? Nein! Denn ich habe jetzt die Chance zu schauen, was will ich denn. Wo möchte ich sein. Welchen Sinn möchte ich meinem Leben geben?

Ich kann mir überlegen, wo ich arbeiten und wohnen möchte. Ich kann mir überlegen, was ich, wenn ich nach der Reha wieder zuhause bin, an Sport und Therapie machen möchte. Was macht mich glücklich? Die MS kann ich nicht wegzaubern, aber ich kann alles dafür tun, dass es mir gut geht. Egal ob ich im Rolli sitze oder noch laufen kann. Die Suche nach dem Glück und ich bin mittendrin :-*

P.S. meine Therapeutin in der Krankengymnastik hat mir heute nach der Einzeltherapiestunde ein High-Five gegeben, weil ich Fortschritte mache. Fort und Schritte 😉 Ich übe aber auch viel, an der Treppe oder in meinem Zimmer.

Profiseiltanz

Jetzt hab ich den Dreh auf dem Seil raus und zack bin ich Profi und springe sogar über ein Hindernis und lande wieder auf dem Seil 😉

Was ich wohl bin, wenn ich den vierten Stern auch noch habe?

Auch wenn ich es endlich schaffe ohne Absturz übers Seil zu kommen so ist es doch mit dem Gleichgewicht einfacher mit der Wii als im wahren Leben. Aber um sich in der Welt draußen balancierter bewegen zu können, sind die Trockenübungen mit der Wii eine feine Sache. Bei Aktiv mit MS habe ich dazu folgendes gefunden:

Mit Wii das Gleichgewicht trainieren

[…] kanadische Wissenschaftler jedoch nachgewiesen, dass regelmäßiges Spielen mit der Videospielkonsole Wii Fit Plus das Gleichgewicht von MS-Betroffenen verbessern kann. Erin B. Korsbrek von der Universität Calgary und Kollegen hatten dafür 18 Studienteilnehmer mit MS sechs Wochen lang dreimal wöchentlich jeweils 20 bis 30 Minuten ein Gleichgewichtsspiel mit der Spielkonsole absolvieren lassen.

Nach den sechs Wochen hatte sich das Gleichgewicht der Teilnehmer deutlich gegenüber vorher und gegenüber einer sechswöchigen Phase, in der die Teilnehmer ihr übliches Sportprogramm absolviert hatten, verbessert. Nebenwirkungen waren keine aufgetreten. […]

Vom Seil auf die Skisprungschanze

Zur Abwechslung beende ich seit heute mein Wii Training nach dem Seillaufen mit Skispringen, da bin ich in der Hocke und muss ganz schnell nach oben am Schanzentisch abspringen. Auch hier bin ich wie bei den ersten Versuchen am Seil, erstmal direkt abgestürzt und wie ein riesengroßer Schneeball die Skischanze samt Ski runtergerollt.

Es ist auf der einen Seite frustrierend, wenn man das nicht hinbekommt, aber sobald ich bzw. mein Körper kapiert haben, wie ich mich bewegen muss, dann fliege ich durch die Skilüfte und balanciere auf dem Seil wie eine Primaballerina. Auch hier wieder der schlaue Satz: Übung macht den Meister 🙂

Freitags 16 Uhr beginnt im Quellenhof das Wochenende und der Trainingsraum ist jetzt verschlossen bis Montag. Trockenübungen für das Gleichgewicht kann man auch außerhalb der Wii machen, auf einem Bein, auf der Matte in Fliegerposition, an der Treppe, and so on. Man muss es nur MACHEN und auch ich habe einen kleinen Schweinehund, der lieber möchte, dass ich bei Kaffee in der Sonne sitze 😉

Hamsterrad

Seit Jahren habe ich Rückenschmerzen, seit Jahren renne ich von einem Orthopäden zum nächsten. Ich treibe Sport, ich trainiere meinen Rücken, aber jeden Tag habe ich diese Schmerzen im unteren Rücken. Durch diese Schmerzen laufe ich auch schlechter. Es ist nämlich nicht immer die MS, wie viele Ärzte einem weis machen wollen.

In der heutigen Chef-Oberarzt-Visite habe ich mal wieder meine Bilder gezeigt und gefragt, was man da machen kann. Nichts kann man da machen. Ich kann nur weiter meine Rückenmuskulatur stärken und soll weniger sitzen. Ich merke das auch vor allem im Rollitraining und im Rollitanz. Da sitze ich mindestens 1,5 Stunden am Stück im Rollstuhl und treibe Rollisport. Wenn ich dann aufstehe ist es mit dem Laufen so schlecht, dass ich gar nicht mehr weiß was ich machen soll. Hinlegen? Nö!

Es sind die beiden dunklen Bandscheiben im unteren Rücken.

Ich sitze zuviel. Wenn ich länger stehe ermüden meine Beine und ich muss mich wieder hinsetzen. Was ist das denn alles für ein großer Quatsch. Lange sitzen ist doof, lange stehen ist doof, fliegen könnte funktionieren 😉

Übeltäter Rücken und nicht immer die MS

Ich bin nämlich definitiv der Meinung, wenn ich nicht so einen Mist mit dem Rücken hätte, würde ich viel besser laufen. Aber das ist jetzt so, die Bandscheiben drücken teilweise in den Nervenkanal beim sitzen, ich laufe schepp und habe ein total verschobenes Gangbild dadurch. Schmerzverlagerung nenne ich das.

Die Einzel-Krankengymnastik hier im Quellenhof tut mir sehr gut. Meine Muskeln im linken Bein lockern sich und ich brauche zwei drei Übungen für zuhause, die ich mindestens dreimal täglich mache. Das werden alltagstaugliche Übungen sein. Das riet mir heute der Oberarzt und meinte, mehr kann man nicht machen.

Rollstuhlsport und Rollstuhltanz

Um die Reize und Schmerzen aus meinem Rücken rauszunehmen soll ich weniger sitzen. Große Schmerzen bereitet mir das Sitzen, bzw. das Aufstehen danach, im Rollstuhl. Den Rolli nehme ich für lange Strecken, die würde ich zu Fuß nicht schaffen. Starke Schmerzen habe ich, wenn die Rollisportzeit oder die Rollstuhltanzzeit vorbei ist und ich wieder aufstehe. Ich muss hier überlegen, wie ich das in Zukunft handhaben möchte und sollte.

Im Quellenhof gibt es eine Rollstuhlabteilung. Dort hatte ich eine neue sehr ergonomische Lehne ausprobiert und hatte mit dieser Lehne weniger Rückenschmerzen. Ich mache mal einen neuen Termin dort aus und lass mich beraten, ob ich eine solche Lehne an meinen Rolli dranbasteln kann. Das könnte dann die Schmerzen in der Rollstuhlzeit minimieren.

Disziplin im Hamsterrad

Was der Quellenhof heute schon geschafft hat, ist eine neue eigene Motivation. Ich weiß, ich bin auf dem richtigen Weg mit meiner Art mit der MS zu leben, mit dem Sport, mit der Ernährung. Neu dazu kommt jetzt, dass ich meine Beinmuskeln gezielter trainieren sollte, damit ich länger stehen kann und weniger sitze. Es ist echt ein verdammtest Hamsterrad in dem ich da stecke.

Und jetzt sitze ich schon wieder, weil ich diesen Artikel schreibe. Hier in meinem Zimmer seh ich nichts worauf ich den Laptop stellen könnte, damit ich im Stehen schreibe. Oh Moment, das Bett ist höhenverstellbar, das probiere ich mal aus. Minuten später […] , weil das Bett keinen Turbo hat […] Das könnte eine Lösung sein 🙂

Reicht das denn nicht mit der MS, muss da noch der Rücken zicken, der dadurch alles beschwerlicher macht? Aber wie sage ich so oft „es gibt für alles eine Lösung“.

Dann mache ich mal wieder das Beste daraus und konzentriere mich hier im Quellenhof weiter auf meine Verbesserung der Bewegung. Aktuell übe ich auch für mich allein Treppen steigen. Mein linker Fuß schwenkt nach links, wenn er auf die nächste Treppenstufe möchte, daran arbeite ich, dass er geradeaus nach oben geht. So wie der rechte Fuß. Soll er sich mal eine Scheibe abschneiden!

Gleich habe ich Massage-Termin, den werde ich genießen 🙂

 

 

Mutmacher Summit 2018 – sei dabei!

Bezeichnet mich jemand als Mutmacherin, dann weiß ich, dass ich mit meinen Texten, Bildern und Geschichten in meinem Blog und bei Instagram alles richtig mache. Denn genau das möchte ich auch sein: eine Mutmacherin.

Mutmacher Summit

Im Rahmen des Welt-MS-Tages wird von Freitag, den 25.05.2018 bis Samstag, den 26.05.2018 im V-Hotel Bonn ein Mutmacher-Event stattfinden. Dieses Event nennt sich Mutmacher Summit und ist ein Social Media- und Networking-Seminar für und mit MS-Patienten aus Deutschland, die Lust haben sich untereinander und innerhalb ihrer „Community“ mithilfe sozialer Medien auszutauschen. So ein Austausch ist eine wunderbare Gelegenheit, um sich im Umgang mit der Erkrankung gegenseitig Mut zu machen.

Auf www.ms-gateway.de, dem Initiator des Mutmacher Summit, findet ihr alle Informationen zu der Veranstaltung inkl. Teilnahmebedingungen und Bewerbungsformular.

Das Tolle ist: Ich selbst darf zwei Teilnahmeplätze für den Mutmacher Summit verlosen – lest einfach weiter und macht mit!

Der eigene Blog

Meinen Blog mit seinen Texten und Geschichten nutze ich zum Einen als eine eigene kleine Therapie und mir liegt es am Herzen, Betroffenen und auch Angehörigen Mut zu machen, dass das Leben mit MS nicht das Ende bedeutet. Die Kommunikation und der Austausch mit anderen Betroffenen erleichtern mir den Umgang mit der Erkrankung und ich fühle mich durch diese Gemeinschaft viel stärker.

Durch die Multiple Sklerose verlieren viele ihre Hobbies und Dinge, die sie heute nicht mehr so gut machen können. Die sozialen Medien können eine Brücke bilden, sie können neuen Lebensmut geben und Gemeinsamkeiten in der Gruppe und den Austausch über die persönlichen Erfahrungen mit der Erkrankung stärken.

Praktische Workshops zum Start des eigenen Social Media Kanals

Der Mutmacher Summit beinhaltet drei Themen-Workshops zu verschiedenen Sozialen Medien. Blogs, Instagram und YouTube sind die gängigsten Kommunikationsplattformen und um diese geht es in den Workshops. Die Teilnehmer sollen einen professionellen Umgang mit sozialen Netzwerken erlernen. Dabei erhalten sie von erfolgreichen Influencern praktische Unterstützung beim Auf- und Ausbau von eigenen Medienportalen. Wer genau die Workshops leiten wird, kannst du dir hier anschauen. Ich finde es unglaublich toll, dass es so viele wunderbare Angebote für MS-Patienten gibt.

Es freut mich sehr, dass die MS mittlerweile immer mehr in die Öffentlichkeit rückt und den Betroffenen gezeigt wird, dass sie nicht ganz allein sind mit ihrer Erkrankung. Auch, weil dadurch mehr Verständnis für diese oft unsichtbare Krankheit erlangt wird. Ein MS-Betroffener, der keine sichtbaren Symptome hat, vielleicht mit seiner Fatique kämpfen muss, deswegen seinen Job nicht mehr ausüben kann, findet oft kein Verständnis für sein Leiden in der Gesellschaft. Für diesen ist es enorm wichtig, dass es zum Beispiel einen Welt-MS-Tag gibt, dass über diese Krankheit berichtet wird und dass es den Mutmacher Summit gibt.

Verlosung! Teilnahmeplätze für die Workshops

An dieser Stelle darf ich in Zusammenarbeit mit MS-Gateway.de zwei Teilnahmeplätze für den Mutmacher Summit vom 25.05. bis 26.05.2018 verlosen. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Plätze limitiert. Die Auswahl der Plätze erfolgt per Los und du hast jetzt die Gelegenheit über meinen Blog zweimal jeweils einen Platz zu gewinnen.

Was genau ist der Gewinn?

  • An- und Abreise innerhalb von Deutschland (entweder mit der Bahn 2. Klasse, Economy Flug oder 30cent je Kilometer mit dem eigenen PKW)
  • Kennenlern-Abendessen am Anreisetag
  • 1 Übernachtung vom 25. bis 26. Mai 2018 im V-Hotel in Bonn
  • die Seminar-Teilnahme am 26. Mai mit den drei Social Media Workshops
  • die Verpflegung am Seminar-Tag

Wie funktioniert die Verlosung?

Füll einfach das Bewerbungsformular auf www.ms-gateway.de aus, gib dabei an, dass du an dem Gewinnspiel von zeitgedanke.org teilnimmst und sende deine Bewerbung an mutmachergosocial@bayer.com. Den Vermerk zur Verlosung auf meinem Blog kannst du gerne in eine Zeile deiner Wahl schreiben. Dieser ist besonders wichtig, damit mir die Bewerbungen zur Auswahl der Gewinner zugestellt werden können.

Hier findest du nochmal das Bewerbungsformular zum ausfüllen.
Bewerbungsschluss ist der 15.04.2018

Ich bekomme alle Bewerbungen, die angegeben haben, dass sie an der Verlosung bei zeitgedanke.org teilnehmen und ich werde dann zwei Gewinner ermitteln.

Ich wünsche Allen, die bei mir an der Verlosung teilnehmen ganz viel Glück. Der Mutmacher Summit ist eine Bereicherung für Jeden, der daran teilnimmt. Da bin ich mir ganz sicher.

Ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich bin mit der Kommunikation über meine Erkrankung in den sozialen Medien (Blog, Instagram und YouTube) sehr viel stärker und selbstbewusster geworden.

Lasst uns alle Mutmacher sein!
Viel Glück beim Gewinnspiel 🙂

Eure Dany

Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit der Bayer Vital GmbH. Alle Teilnahmebedingungen für den Workshop können auf der Seite MS-Gateway.de eingesehen werden.

 

Foto der Woche

Ab sofort gibt es bei mir die Rubrik „Foto der Woche“. Das Foto ist dann in der Seitenleiste rechts zu sehen. Zum Foto des Woche können auch Fotos meiner Leser gekürt werden, wenn sie mir zugeschickt werden an zeitgedanke.org@web.de 🙂 Darüber würde ich mich sehr freuen, wenn mein Blog mit euren Fotos aufgewertet werden kann.

Immer Sonntags wird ein neues Foto das Foto der Woche. Vielleicht mache ich auch noch das Video des Monats oder auch was Lustiges der Woche. Das überlege ich mir noch.

Heute ist für dieses Jahr Ostern vorbei. Ich hatte Besuch bekommen am Karfreitag und Ostersonntag in Bad Wildbad, ich war heute im Kurpark spazieren und morgen geht es ENDLICH weiter mit den Therapien und Anwendungen.

Auf meinem Keks zum Kaffee steht heute „Hat dein Haus auch tausend Zimmer, zum Schlafen brauchst du nur eines.“ 😉

Schuss zum Mond

So verschwommen wie der Fisch im Aquarium herumirrt, so verschwommen ist auch manchmal die MS.

Heute ist so ein Tag, da ärgert diese Zicke mich ein wenig. Ich laufe heute etwas schlechter, bin müde und mir fallen tausend Sachen ein, die ich mit der MS machen könnte. Aber ich weiß auch ein bisschen, warum ich mich heute ärgern lasse. Ich habe noch zuwenig Wasser getrunken, habe mich heute bisher zu wenig bewegt und das Essen hier ist einfach nicht meins, auch wenn sich die Küche sehr viel Mühe gibt, aber ich esse zuhause einfach gesünder und vor allem natürlicher mit sehr wenig Gewürzen. Die ersten beiden Sachen kann ich ja noch ändern 😉 Und schwups ist das Glas Wasser getrunken und ich gieße das nächste ein!

Jetzt komme ich mal zu dem Punkt, was ich mit der MS machen könnte: als Erstes auf den Mond schießen diese Zicke und während sie zum Mond fliegt schreibe ich noch die fristlose Kündigung. Echt unglaublich so kleine Herde, die sich aufspielen wie der große Max. Ich glaube die MS hat ein mega Aufmerksamkeitsdefizit, wie so ein kleines nerviges Kind, dass sich im Supermarkt auf den Boden schmeißt, weil es keine Schokolade gibt. (vielleicht kommt hier der Gedanke „Aufmerksamkeit und Liebe für sich selbst“ ins Spiel)

Ich war letztens in einem Vortrag, in dem uns geraten wurde, mit der Blase zu sprechen, wenn man dringend auf Toilette muss, aber keine in der Nähe ist. Ich habe es ausprobiert und die Blase hat erstaunlicherweise auf mich gehört und gewartet bis sie sich leeren durfte. Dann werde ich doch mal mit den Herden sprechen, dass die ab jetzt freigestellt sind und in Rente gehen. Ich muss allerdings eine Ansprache halten, da ich einfach zuviele von diesen Biestern habe.

Beim Frühstück war Clown im Kaffee, auch schön 😀