Archiv für den Monat: März 2018

Kino in Bad Wildbad

Ganz königlich fühlt man sich, wenn man in das Kino läuft in Bad Wildbad. Das allein war schon so schön anzusehen. Dieses Kino befindet sich keine hundert Meter neben dem Quellenhof.

Der Kinosaal ist recht überschaubar, die Leinwand ist groß genug und der Ton passt auch. Angeschaut haben wir uns „Shape of Water“. Ein wundervoller Film, tolle Geschichte, grandiose Schauspieler und sehr gute Bilder. Oldtimer sind zu sehen, alte Kulissen und wunderschöne Musik. Das Kino ist barrierefrei und wir waren eine sehr gut durchgemischte kleine Truppe aus dem Quellenhof.

In den nächsten Tagen laufen noch weitere gute Filme und wie schon erwähnt ist allein das Ambiente so sehenswert, dass wir sicherlich Wiederholungstäter werden.

In den Räumlichkeiten neben dem Kino werden auch hin und wieder die Türen geöffnet. Hinter diesen Türen soll es noch schöner und beeindruckender sein. Also ich muss schon sagen, diese kleine Stadt hat sehr viel zu bieten!

Morgen ist Sonntag, alle haben frei, einige bekommen Besuch und ich werde ein Stück vom Kurpark zu Fuß erkunden. Mal sehen, wie weit ich komme 🙂

 

Start in den Tag

noch müde vom Rollitag im Kurpark begann mein Therapieplan heute früh mit Gleichgewichtstraining auf der Wii

 

Für eine Karriere als Seiltänzerin fehlt mir irgendwie das Talent. Mein Talent liegt eher im Fliegen (vom Seil) 😉

Aber wie heißt es so schön: Übung macht den Meister oder in diesem Falle die Seiltänzerin.

Gleich am frühen Morgen auf dem Seil balancieren, das ist  hart. „oh menno“ gehört zu meinem  Seillauf-Lieblingswortschatz. Da schiebe ich doch für die Motivation lieber Kugeln in Löcher und komme von einem Level zum nächsten.

 

Bis Level 7 bin ich heute gekommen. Ich bewege auf der Wii nur ganz leicht meine Füße, um die Kugeln zum Rollen zu bringen. Das ist anstrengend, das glaubt man gar nicht und ich beanspruche Muskelgruppen, die ich wohl sonst eher schone.

Kurparktour auf Rädern

Am heiligen Karfreitag mit Sonne und einigen Rollineulingen wurde heute der Kurpark unsicher gemacht. Sehr lustig war es. Wir haben gelacht, sind Rennen gefahren, waren Kaffee trinken und wollen das auf alle Fälle wiederholen.

So sind wir gestartet

Ungefähr 1699 wurde durch Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg in Form einer ersten Hainbuchenallee dieser Park ins Leben gerufen. Daraus entwickelten sich die Kurparkanlagen zu einem der größten und mit Sicherheit einem der schönsten naturbelassenen (Kur-) Parks in Deutschland.

Dieser Kurpark in Bad Wildbad ist wirklich sehr schön, barrierefrei und man kann sich auf Entdeckungsreise begeben. Es begann für uns direkt am Quellenhof, es geht ganz leicht bergauf und man hat links neben sich den Fluss Enz, mal ruhig und mal wild.

 

 

 

 

 

 

Und am Ende etwas fertig

Es ist anstrengend im Rolli, vor allem für die die es neu „ausprobieren“. Trotz der ganzen Anstrengung hatten wir eine Menge Spaß, haben viel gelacht. Wir haben gegenseitig aufeinander aufgepasst, dass niemand in den Fluss rollt oder den Graben fährt. Wenn es nötig war, haben wir uns gegenseitig geholfen und auch mir brennt heute der Bizeps 😉

Und als Belohnung gab es dann noch Kaffee, Espresso und ein bisschen was Süßes. Gestärkt sind wir dann alle wieder zurückgerollt und dann ging es ja glücklicherweise etwas leicht bergab.

Das wollen wir als Gruppe in den nächsten Tagen wiederholen.

 

Vielleicht lasse ich mir noch ein lustiges Rollispielchen einfallen 😉 Einen Parcours mit Siegerehrung oder einen Staffellauf. Lernen im Spiel, denn richtig Rollifahren will gekonnt sein. Ohne unsere Rollis hätten wir diese sehr lange Strecke zu Fuß nicht geschafft. Der Rollstuhl ist für Einige eine Erleichterung und lässt uns länger durchhalten und man kann am Ende immer noch lachen. Zu Fuß hätten wir sicherlich nichts mehr zu lachen gehabt!

Ich sage Dankeschön für diesen schönen und lustigen Ausflug 🙂

Fazit vom heutigen Tag

Grundsätzlich kann ich sagen: es war ein sehr guter Tag mit ein bisschen Staunen 🙂

Nach dem Frühstück ging es los mit Krankengymnastik in der Gruppe. Die Therapeutin hat mich, wenn ich ihr einfach nur zuhörte, an Marlene Jaschke erinnert, herrlich! Die Übungen waren teilweise schwer, aber auch sehr gut und die kann und sollte man zuhause einfach weiter machen.

Direkt nach dieser „Turnstunde“ ging es direkt weiter in die Rückenschule. Ich wusste gar nicht, was mein Becken alles kann, irre! 😉

Gleichgewicht auf der Wii

Zwischendurch hatte ich dann auch mal Pause bis es dann wirklich anstrengend wurde, obwohl ich da gar nicht soviel gemacht habe. Gleichgewichtstraining auf der Wii. Das sind so einfache Übungen, aber hinterher weiß man wie sehr es viele Muskelgruppen beschäftigt hat. Ich fuhr SnowBoard, trieb durch eine Blase über den Fluss und durfte die Flussränder nicht berühren, was mir bisher noch nicht so gut gelingt. Ständig abgestürzt bin ich bei der Wii-Übung „auf dem Seil laufen“. Da bin ich wirklich gespannt, wie sich das in den nächsten Tagen noch entwickelt. Die Wii wies mich nach jeder Übung darauf hin, dass ich ein richtiger Gleichgewichts-Anfänger bin und bezeichnete mich „Unbalancierte“.

Ja, es ist frustrierend, wenn man ständig vom Seil fällt, im Fluss gegen das Ufer prallt, im SnowBoard alle Fahnen umfährt und Kugeln nicht ins Loch geschoben bekommt. Ich übe fleißig weiter und vielleicht nennt mich die Wii am Ende meiner Reha dann eine Profi-Seiltänzerin 😉

Krankengymnastik mit Staunen

Manchmal hat man Gruppentermine und manchmal auch Einzeltermine in der Krankengymnastik. Heute war so ein Einzeltermin. Meine Therapeutin hat mir heute mal die sehr festen Muskeln in meiner linken Wade geweicht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für Schmerzen waren. Die Spastik schoß mir ins Bein und in den Fuß, ich dachte sie macht mir meine Muskeln kaputt, so wie sie meine Wade geknetet hat. Und dann kam das Staunen!

Meine Muskeln im kompletten linken Bein sind sehr verhärtet und der Muskeltonus (Muskelspannung) ist immens hoch und ich laufe sehr oft wie ein Roboter und alles ist extrem angespannt. Das locker lassen bekomme ich schon gar nicht mehr hin. Und jetzt hat sie mich gequält, die Muskeln in der Wade und im Fuß gelockert, die Wade getapet und dann bin ich von der Liege aufgestanden. (das Tape ist hautfarben und man sieht es leider nicht so gut)

 

 

 

 

 

 

 

Staunen wie es doch funktioniert

Ich musste es gleich ausprobieren, ob die Quälerei an meiner Wade was gebracht hat außer Schmerzen. Meine Augen wurden immer größer, mein Mund stand offen und es kamen Laute raus wie „wooh – Hammer – das glaub ich nicht“.

Das Laufen ging viel flüssiger, ich weiß schon gar nicht mehr, wann es das letzte Mal so war. Mein Fuß fühlte sich nicht mehr so steif und patschig an. Mein Gleichgewichtssinn war wesentlich besser.

Verhärtete Muskulatur

Nach diesem Termin heute bei der Krankengymnastik, nach dieser schmerzhaften Kneterrei an meiner Wade, wurde mir bewusst, wie verhärtet meine Muskulatur ist und dass Schonen doch manchmal der falsche Weg ist. Ich schone mich nicht viel, aber das was ich mache, ist nicht das richtige und man kann sich die Muskulatur (vor allem an der Wade, am Fuß und an den Oberschenkeln) vielleicht auch selbst massieren.

Jetzt kommt Ostern und danach ist meine nächste Therapiestunde und dann lasse ich mir Übungen für Zuhause zeigen, die genau dieses Ergebnis wie heute erzielen sollen. Ich sage euch: ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass ich nach der Reha die Uhr ein Stück zurück gedreht habe! Das wünsche ich mir, das erhoffe ich mir und daran glaube ich nach dem heutigen Tag!

Und was war heute noch schön?

Es gab zum Mittag Kaiserschmarrn. Mehr ist dazu nicht zu sagen, außer LECKER!

 

Tschagga

So gefällt mir das 🙂 Viel zu tun, bewegen, lernen, üben. Auf der Wii war ich gestern schon zum Ersttermin und bin beim Seil balancieren in die Tiefe gestürzt, im Fluss war das erste Level sehr schnell beendet, weil ich den Flussrand berührt hatte was man eigentlich vermeiden sollte. Ich glaube da werde ich sehen, wie sich mein Gleichgewichtssinn verändert im Laufe der Zeit.

 

 

 

 

 

 

 

An Ostern werde ich Besuch(e) bekommen, an Karfreitag gibt es keine Anwendungen/Therapien, dafür am Samstag. Der Aufenthalt in der Rehe macht mittlerweile sehr viel Spaß, weil ich hier sehr nette und vor allem lustige Menschen getroffen habe und sicherlich auch noch treffen werde. Und die Welt ist so verdammt klein, wenn man hört woher die Einzelnen Mitstreiter kommen.

Ich sag Tschagga und beginne gleich mit meinem ersten Termin, der Krankengymnastik in der Gruppe 🙂

der Flamingo wohnt bald bei mir

Das ist jetzt eine kleine ganz aktuelle Extrageschichte. Vor zwei, drei Tagen wurden im Quellenhof Gemälde aufgehangen. Im ersten Moment fiel mir das gar nicht auf, bis ich an einem Flamingo vorbeilief und meine Augen nicht mehr von diesem Bild lassen konnte.

 

 

Dieses Bild erzeugte soviel Dynamik und Offenheit für das Leben in meinen Augen, dass ich jedesmal, wenn ich zum Speisesaal lief, eine längere Zeit vor dem Bild stehen blieb und es einfach anschaute.

Ein kleiner Zettel am Bild enthielt eine Festnetznummer und einen Preis. Heute im Laufe des Abends griff ich zum Telefon und rief diese Nummer an. Es meldete sich eine ältere Dame, die dieses Bild und auch all die anderen Bilder, die im Quellenhof aushängen, gemalt hat. Ihr Stil gefällt mir sehr gut, weil es Bilder mit etwas dicken gebauten Farbschichten sind. Bilder, die diese Dynamik enthalten, wenn sich die Farben ändern, wenn das Licht anders auf das Bild fällt und man seinen Kopf bewegt beim anschauen.

Das Telefonat mit dieser künstlerisch begabten Dame und ihre Geschichte hat mein Herz sehr berührt. Ich habe dieses Bild gekauft und auch wenn ich erst in drei Wochen wieder zuhause bin, weiß ich heute schon wo es in meiner Wohnung hängen wird.

Allein dafür hat sich der Quellenhof schonmal gelohnt. Jetzt kommt noch die bessere Bewegung dran 🙂

der Therapieplan ist da

Nächste Woche geht es los ich bin ganz wild auf Bewegung und Therapie. Ich habe mir seit heute auch eine Isomatte ausgeliehen, damit ich im Zimmer die Übungen weiter „üben“ kann.

Der Montag sieht noch sehr moderat aus mit der zweiten PC-Diagnose. Ich glaube in der geht es um die Merkfähigkeit, 15 Wörter wiederholen, die man gesagt bekommt. Darin war ich noch nie richtig gut, aber wer weiß vielleicht schärft es auch meinen Geist, wenn ich gerade Zuhause keine Verpflichtungen habe. Dann ein Termin beim Sozialdienst, da werde ich mal die Möglichkeit für einen Zuschuss für ein E-Bike mit drei Rädern ansprechen, damit ich nicht immer davon abhängig bin, dass ich jemanden finden muss, der mit mir Tandem fährt. Und der Abschluss des Montages ist eine Massage. Sehr gut, das gefällt mir jetzt schon.

Die restlichen Tage der Woche sind bestückt mit Rückenschule, Krankengymnastik, einem Vortrag vom Chefarzt über MS-symptomatische Therapien und einer künstlerischen Therapie auf die ich mich auch sehr freue.

runterkommen und Selbstrefektion

Ich habe ein echt gutes Gefühl mit der Reha. Erstens komme ich hier ziemlich gut runter von meinem oft selbstgemachten Stresslevel und der Austausch mit den anderen Betroffenen tut mir auch sehr gut und ich kann mich noch besser selbst reflektieren. Es ist unglaublich wie gut ich hier mein eigenes Leben betrachten kann. Was ich in Zukunft unbedingt anders handhaben muss, wie viel besser ich auf mich selbst achten muss. Wenn ich das schaffe, und sei es nur ein kleines bisschen, dann werde ich davon einen großen gesundheitlichen Gewinn erzielen. In der Theorie klingt das alles immer so super, die Kunst daran ist, es in der Praxis umzusetzen. Dafür werde ich bestimmt die gesamte Reha brauchen.

Kinoabend in historischem Gebäude

Am Freitag testen einige von unserer „Tisch 11-Gruppe“  das Kino Bad Wildbad und wir schauen uns Shape of Water an. Ob es da Popcorn gibt? Das Kino befindet sich neben dem Quellenhof und das Gebäude allein sieht schon sehr toll aus. So klein diese Stadt Bad Wildbad auch ist, aber sie hat viele sehenswerte Orte.

Und was wird noch schön in der kommenden Woche? Ostersonntag bekomme ich Besuch von meinem Bruder mit Familie, juhu!

🙂

Baumwipfelpfad

Ich sitze jetzt hier in meinem Zimmer und bin ziemlich platt, angenehm platt. Vorab muss ich sagen, der Tisch Nummer 11 im Speisesaal des Quellenhofes hat eine ganz tolle Gemeinschaft hervorgebracht und es gibt wenige Momente, in denen wir nichts zu lachen haben.  Zur kurzen Erklärung: wenn man an seinem ersten Tag ankommt, wird man zum Mittagessen an den Neuankömmlingstisch gesetzt (das ist sowas wie der Kindertisch bei den Erwachsenen-Geburtstagen) und dann einem festen Tisch später zugewiesen. Ich bin so sehr froh, dass ich an diesem Tisch sitze!

Heute waren einige von uns unterwegs in der Sonne, mit der Sommerbergbahn auf den Sommerberg und von dort zu Fuß und mit Rolli auf dem Baumwipfelpfad weiter. Gemeinsam geschoben, gelaufen, gelacht und die Sonne genossen.

Der Baumwipfelpfad ist barrierefrei und einfach ein Erlebnis und man bewegt sich immer mehr auf Augenhöhe des Schwarzwaldes. Man läuft über einen Holzpfad entlang zu einem Turm, der eine Aussichtsplattform in 40m Höhe hat. Unsere beiden Rollis wurden den Weg bis zur Plattform hoch geschoben, auf dem Rückweg gab es großes Gelächter, weil es bergab ging und die beiden Rollis eine gute Geschwindigkeit bekamen, einmal sogar auf einem Rad um die Kurve (zum Erstaunen der Besucher, die noch nach oben laufen mussten). Auf dem Turm erhält man einen richtigen Schwarzwald-Rundumblick. Auf dem Weg bis zum Turm kann man sich in Fragen rund um den Wald weiterbilden. Sowas schadet ja nie!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kleine Lernstationen sind auf dem Pfad verteilt und es gibt auch Möglichkeiten, zum balancieren und klettern. Wir haben schon gesagt, hier müsste eigentlich die MS-Reha-Abteilung des Quellenhofs Aktivitäten durchführen. Das war ein herausforderndes kleines BalanceTraining, weil die Untergründe, auf denen man lief, nur an Seilen hingen. Ganz toll!

 

 

 

 

Auf dem Rückweg sind wir dann noch eingekehrt in die Skihütte zu Speis und Trank und Sonne tanken. Wer konnte ist die sieben Kilometer zurück nach unten gelaufen, der Rest fuhr wieder mit der Bergbahn. Und weil der Tag bisher so toll war, haben wir noch eine kleine Strecke in Bad Wildbad zurückgelegt und sind bei der Kaffee Manufaktur eingekehrt und haben uns einen Abschlusskaffee oder Espresso gegönnt.

Irgendwie ist die Reha auch ein kleines bisschen wie Erholurlaub. Ich glaube genauso kann man wieder gesünder werden. Ich bin sehr gespannt, was noch so alles kommt, was ich hier in Bad Wildbad erleben werde. Auf jeden Fall habe ich nun auch einen Therapieplan für die kommende Woche bekommen, darüber berichte ich noch separat.

Es war die genau richtige Entscheidung, eine Reha zu machen und all meine Mit-Rehananer zeigen mir jetzt schon wie sich diese Reha positiv auf die einzelnen Krankheitsbilder auswirkt. Und heute frage ich mich ganz ehrlich, warum habe ich das in all den 25 Jahren, seit ich die MS habe, noch nie gemacht. Und ich frage mich natürlich auch, wäre mein Verlauf anders? Würde ich noch Fahrrad fahren und Joggen gehen? Hätte hätte Fahrradkette. Ich bin jetzt hier und ich werde sehen, was ich wieder zurückdrehen kann. Das ist vielleicht mehr als ich mir jetzt vorstellen kann.

Aufregend, schön und hoffnungsvoll!

Reisen trotz Handicap – LionTours fragte nach

 

Jetzt muss ich mal vor lauter Stolz berichten, dass über mich bei LionTours berichtet wurde. Die haben sich mit mir unterhalten wie es ist, mit Handicap zu reisen:

 

Reisen mit Handicap

Dieser Blog ist einem ganz anderen, sehr speziellen Thema gewidmet, als Sie es sonst bei uns finden. Uns hat das Thema „Reisen mit Handicap“ sehr berührt. Ein sehr sensibles Thema.

In unserem tagtäglichen Arbeitsalltag werden wir immer wieder von Kunden gefragt, ob sie trotz gesundheitlicher Beeinträchtigung reisen können. Ob diese oder jene Reise für sie geeignet ist. Die Fragen reichen dabei von speziellen Ernährungsbedürfnissen bis hin zur Mitnahme eines Rollstuhls. Antworten können wir natürlich immer nur grundsätzlicher Natur geben. Im Einzelfall muss dies dann jeder für sich selbst entscheiden und abklären, ob er diese Reise antritt.

 

 

Wir trafen uns mit Daniela Schmidt, die 1993 die Diagnose Multiple Sklerose bekam. Trotz allem lässt sie sich ihre Reisefreude dadurch nicht nehmen.

 

Wir stellten uns und ihr die Frage: 

Braucht es Mut, um mit gesundheitlicher Beeinträchtigung zu reisen?

–> Link zum Beitrag

PC Diagnose Fatiquetest


So, jetzt weiß ich auch, was es mit der PC Diagnose aufsich hat. Das kennen sicherlich viele von euch, die auch bereits einen solchen Test beim Neurologen machen mussten.

Man schaut auf einen schwarzen Bildschirm und immer dann, wenn ein weißes Kreuz erscheint, drückt man auf einen kleinen Schalter. Im zweiten Test kommen Kreuze und Striche, die verdreht auch ein Kreuz ergeben würden. Auf den Knopf drücken darf man nur, wenn das Kreuz erscheint. Dann kommen auch mal Töne, die verwirren sollen. Es wird die Fatique (Ermüdbarkeit) getestet. Der Test am Ende, der war richtig tricki 😉

Töne, Kreuze, hören, sehen – aufmerksam sein

Es kommen zwei unterschiedliche Töne und am Bildschirm kommen ganz durcheinander Kreuze. Wenn zwei gleiche Töne kommen, muss man drücken, aber gleichzeitig schaut man auch auf die Kreuze am Bildschirm. Wenn sich aus allen Kreuzen am Bildschirm ein zusammenhängendes Quadrat aus Kreuzen (4 Kreuze) bildet, dann muss man da auch drücken.

Die Anordnung der Kreuze verändert sich ständig, die Töne erfolgen ständig und die haben zwei unterschiedliche Tonhöhen. Da war die Aufmerksamkeit mal so richtig gefordert. Hat mir Spaß gemacht, ich liebe sowas ja.

Zum Glück bin ich bis heute vom Symptom der Fatique verschont geblieben, aber ich behaupte, würde ich das länger als in dieser Zeit wie eben im Test machen, dann würde ich auch mal auf den Knopf drücken, wenn es noch gar nicht laut Test verlangt wäre. 😉

aktualisierter Behandlungsplan 

Einen neuen Behandlungsplan habe ich noch nicht bekommen und da am Wochenende sowieso nix los ist, werde ich auch vor Montag keinen haben. Dann mach ich mal Wochenende, esse Käsekuchen, übe laufen im Kurpark oder düse mit dem Rolli durch Bad Wildbad.

Irgendwas spannendes werde ich finden und sehr nette, lustige Mit-Rehalaner habe ich auch.

Essen gefällt, wo bleibt die Therapie

Es gibt echt nix zu meckern. Morgens bekomme ich auf Nachfrage Sojamilch für mein Müsli, bekomme glutenfreies Brot und zum Mittag bekomme ich ein Essen für mich ohne Fleisch, ohne Gluten und ohne Milch. Das Küchenpersonal geht auf alle Patienten ein, die sich anders ernähren. Das ist echt top! Alle sind sehr bemüht im Quellenhof in Bad Wildbad.

Und morgen, Freitag, ist es mir egal, ob die Soße mit Sahne gemacht ist oder nicht. Morgen gibt es eine Lieblingsmahlzeit aus meiner Kindheit: Saure Eier!

Kartoffeln, Eier und Senfsoße, herrlich! 🙂

Das ist wie Käsekuchen, da werde ich schwach und kann nichts dagegen tun, so sehr ich mich auch anstrenge. Jetzt hat mir ein lieber Mitpatient gesagt, gegenüber vom Quellenhof in einem Café hat er seit langem mal wieder einen richtig leckeren selbstgebackenen Käsekuchen gegessen. Alle Glückshormone haben bei dieser Aussage Saltos gedreht und ich weiß wohin ich am Wochenende gehe: in genau dieses Café und ich werde es testen, ob er recht hat.

Anwendungen und Therapien

Ich bin sehr verwundert, dass ich noch gar keinen Plan für den morgigen Tag bekommen habe mit etwaigen Therapiestunden. Es ist jetzt bald Mitternacht, der neue Tag wird kommen und auf meinem Plan für morgen steht außer Frühstück, Mittag und Abendessen nur PC Diagnose (Einzel). Als Hobby-Informatikerin frage ich mich jetzt, ob ich vielleicht vom Quellenhof eine PC-Diagnose durchführen soll, weil die Probleme mit der Technik haben.

Ich möchte Gleichgewichtsübungen, Rückenübungen, Gangstabilität und sonstiges an Bewegung machen, aber nein, ich soll frühstücken, Mittag und zu Abend essen. Ach ja und eine PC Diagnose durchführen 😉

Aber vielleicht bin ich auch einfach wiedermal zu ungeduldig und das muss ich ja auch dringend lernen: Geduld haben. Wahrscheinlich wird morgen ein neuer, aktualisierter Plan vor der Tür liegen und ich habe gar keine Zeit mehr zum Essen, weil ich ganz viele Anwendungen und Therapien habe. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf alles was da so kommen mag 🙂

Ankunft in Bad Wildbad

Nun bin ich hier in meiner ersten Reha. Die letzte dreiviertel Stunde der Fahrt mit meinem Auto ging durch den Nordschwarzwald im Sonnenschein, herrlich. Nachdem ich kurz vorm Ziel zweimal durch den Tunnel gefahren bin, weil ich die Ausfahrt verpasst hatte, hatte ich den Quellenhof endlich gefunden und meine kleine RehaReise konnte beginnen.

Ich habe ein Zweibettzimmer bekommen, habe eine sehr nette Mitbewohnerin., auch mit MS. Zumindest teilen wir uns unser Zimmer für eine Woche, dann geht sie wieder nach Hause. Das Anmeldegespräch und auch das Gespräch mit der Stationsschwester und dem Stationsarzt war sehr nett und ich habe viele Infos bekommen. Irgendwann gab es auch Infos bezüglich des Mittagessens, der Speiseplan passt so gar nicht zu meinem Ernährungsplan. Es gibt entweder Fleisch oder glutenhaltige Nahrungsmittel oder beides zusammen. Heute war es aber ok, ich hatte mir aus drei möglichen Essen Fisch mit Kartoffeln, Gemüse und Zitronensoße ausgesucht. Einen Gourmestern wird das Essen nicht gewinnen, aber ich will mal nicht zu früh meckern, ich bin erst den ersten Tag da. Zum Abendessen habe ich sogar auf Nachfrage glutenfreies Brot bekommen, das fand ich sehr gut. Auch sind die Damen, die im Servicebereich arbeiten sehr nett, zuvorkommend und hilfsbereit.

Nachdem ich eine ausgiebige Befragung und Untersuchung durch den Stationsarzt hatte, bei der sogenannten Aufnahmeuntersuchung, bekomme ich nun morgen einen angepassten Therapieplan. Was ich jetzt schon weiß: morgen früh fängt es sieben Uhr erstmal an, dass ich Blut abgenommen bekomme und eine Urinprobe abgebe, danach geht es direkt zur ersten Krankengymastik, danach Frühstück und dann ein Psychologie Ersttermin. Mehr Termine habe ich am zweiten Tag noch nicht. Ich gehe davon aus, dass der neue Therapieplan viele Stationen für mich vorsieht.

Auf die Frage, was ich hier erreichen möchte war meine Antwort: den Gleichgewichtssinn und die Gehbewegung verbessern. Ich habe heute einige getroffen, die schon länger hier sind, bei denen sich genau das verbessert hat. Aber wir wissen alle, das ist die Krankheit mit den tausend Gesichtern und jeder hat auch eine andere Krankheitsgeschichte und mit 25 Jahren MS sind hier auch nicht so viele.

Einblick aus der Ferne

 
Dank YouTube bekomme ich, bevor ich in meinem neuen Zuhause für die nächsten vier Wochen einchecke, einen kleinen Rundgang und einpaar Infos.

Habe ich schonmal erwähnt, dass ich das Internet, mit vielen seiner Inhalte, toll und informativ finde? 😉

die Vorbereitungen laufen

Kaum zu glauben, aber ich fahre tatsächlich am Dienstagfrüh zu meiner ersten Reha. Bis dahin werde ich putzen, waschen, packen und immer wieder überlegen, dass ich auch nichts vergesse für meine vier Wochen. Die Klinik in Bad Wildbad war bereits so nett und hat eine kleine Mitbringliste aufgeschrieben 😉

Welche Reha-Maßnahmen ich bekomme, das erfahre ich erst, wenn ich mich am Dienstag anmelde. Ich tippe auf Physio, Sport, Gesprächstherapie, aber eigentlich habe ich jetzt noch keine Ahnung. Dienstag weiß ich mehr.

In den Bewertungen schneidet der Quellenhof in Bezug auf die Ärzte und Therapeuten sehr gut ab. Ob ich der gleichen Meinung sein werde, werde ich bald wissen. Meine Aufregung steigt auch schon etwas, weil es wie gesagt die erste Reha in meinem Leben ist und ich bin sehr gespannt und auch voller Hoffnung, dass ich da einiges wichtiges mitnehmen kann. Etwas, dass ich in all den bisher 25 Jahren, seit ich die MS habe, noch nicht sehen, wissen oder erkennen konnte.

So wie jetzt der Frühling kommt, so werde ich vielleicht auch ein Frühlingsgefühl erleben mit einem anderen, neuen oder abgewandelten Weg in meinem Umgang mit der Multiplen Sklerose.

Ich habe irgendwie ein ziemlich gutes Gefühl…und zu verlieren habe ich ja eigentlich nix, oder?

zum ersten Mal in meinem Leben…

…fahre ich zur Reha. Ob es mir gefällt, ob es mir was bringt? Ob es mir danach besser geht? Finde ich einen Kurschatten? 😉 Kann ich dann besser laufen?  Wie wird dort das Essensangebot sein? Lerne ich neue Ansätze kennen? Wird das wie ich mit meiner MS umgehe dort in Frage gestellt? 

Viele Fragen, aber keine Erwartungen. So werde ich dorthin fahren und ich möchte euch an dieser Zeit teilhaben lassen und werde ein kleines Tagebuch schreiben.

Aber warum denn jetzt eine Reha? Mein Neurologe hat es letztens bestätigt, ich wusste das schon länger. Ich habe keinen schubförmigen Verlauf mehr, ich habe einen chronisch progredienten Verlauf, schleichend schlechter werdend. Ich muss es eingestehen, es scheint so zu sein. Lange Strecken gehen nur noch mit Rolli, alle anderen Strecken mit Wanderstöcken.

Laufen und laufen

Zuhause laufe ich viel sicherer (ohne jegliche Hilfe), gehe Treppen und fahre nicht mit dem Fahrstuhl. Gestern habe ich mein Motorrad-Gespann in eine neue Garage gefahren, das war toll. Und all das schlechte Laufen hängt bei mir auch immer mit meiner Allgemeinsituation zusammen.

Meine Arbeitsstelle, in der ich sehr unglücklich war, habe ich noch bis Ende April. Ich suche ab Mai einen neuen Arbeitgeber. Meine Beziehung, mit der ich alt werden wollte Weiterlesen